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„Wir haben viel erreicht und blicken zuversichtlich nach vorne!“
Kommandanten-Dienstbesprechung in Traunstein Land 2 - „südlicher Landkreis“ – KBI Georg König hört auf.
Unterwössen. Die Kommandanten des südlichen Landkreis Traunstein gaben sich im Alten Bad in Unterwössen zur Dienstbesprechung 2022 ein Stelldichein und informierten sich über abgeschlossene, laufende und anstehende Themen aus dem Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 2“ sowie des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Zum Abschluss seines Rechenschaftsberichtes gab Kreisbrandinspektor Georg König bekannt, dass er sein Amt mit der kommenden Legislaturperiode im April nächsten Jahres zur Verfügung stellt. Gerade im Einsatzwesen hatten die Floriansjünger teils große Herausforderungen wie beispielsweise den Busunfall bei Inzell zu meistern. Außerdem feierten einige Feuerwehren Gründungsfeste oder konnten neue Fahrzeuge in Dienst stellen.
„Der Schritt hat mir lange Kopfzerbrechen bereitet, da ich aber altersmäßig keine sechs Jahre mehr machen darf, halte ich es für sinnvoll, wenn wir bereits jetzt einen Generationswechsel einläuten“, so die Begründung von Georg König gegenüber den anwesenden Kommandanten. Bereits im Vorfeld hatte der Kreisbrandmeister Stephan Hellmuth bekannt gegeben, dass er sein Amt als Kreisbrandmeister ebenfalls abgeben möchte. Kreisbrandmeister Thomas Mayr steht hingegen weiter zur Verfügung. Im Januar ist die turnusmäßige Wahl des Kreisbrandrates angesetzt. Bis zum April kommenden Jahres besteht die Möglichkeit, die Kreisbrandinspektion personell für die kommenden sechs Jahre zusammenzustellen. Nicht nur in der Inspektion, auch bei den Feuerwehren haben sich einige Neuerungen ergeben. In Grabenstätt unterstützt Thomas Dürrbeck als neuer 2. Kommandant Seven Lein, der in seinem Amt als Kommandant bestätigt wurde. In Erlstätt wurde Michael Wimmer als Aktiven Chef bestätigt. Sebastian Muggenhamer ist neuer Stellvertreter. Gleich drei neue Gesichter gibt es in Marquartstein. Johann Troiber ist neuer Kommandant und Florian Wölkl sowie Horst Buchner die beiden Stellvertreter. In Rottau wurde Florian Hofmann zum Kommandanten gewählt. Die beiden Stellvertreter sind Josef Lackerschmid jun. und Phillip Stommel. In Staudach-Egerndach wurde Michael Sturm als Kommandant im Amt bestätigt.
Der wohl größte Einsatz im Inspektionsbereich Traunstein Land 2 war am 27. Februar in Inzell zu bewältigen. Ein Reisebus war von der Fahrbahn abgekommen, umgekippt und seitlich eine Böschung hinabgestürzt. 52 Menschen wurden verletzt, 340 Hilfskräfte waren im Einsatz. In Unterwössen, Übersee und Schleching mussten die Feuerwehren unter anderem zu Dachstuhlbränden ausrücken, in Oberwössen musste eine Garage gelöscht werden, Die Feuerwehr Ruhpolding war bei einem Brand in einem Gasthaus sowie bei mehreren schweren Verkehrsunfällen gefordert und nahe Grabenstätt war ein Bauernhof in Brand geraten. Die Feuerwehr Bergen war unter anderen bei einem Verkehrsunfall mit einem LKW auf der Autobahn im Einsatz und in Staudach-Egerndach war es zu einem Brand im Rathaus gekommen. In Grassau wurde die Feuerwehr zu einem Badeunfall am Reifinger Weiher gerufen, bei dem zwei junge Männer als Ersthelfer einen untergegangenen Mann ans Ufer bringen konnten und dann von der Feuerwehr mit Lebensrettenden Sofortmaßnahmen unterstützt wurden. Das Gautrachtenfest in Schleching, bei dem etwa 11.000 Menschen im Ort unterwegs waren, wurde seitens aller beteiligten Organisationen in einer gemeinsamen Einsatzleitung geführt und wurde durch die Hilfskräfte ohne größere Zwischenfälle abgearbeitet. Gleich mehrere Kommunen haben in neue Einsatzfahrzeuge investiert. Jeweils als Ersatzbeschaffung wurden in Übersee drei neue Einsatzfahrzeuge beschafft. Neben zwei Löschgruppenfahrzeugen kaufte die Gemeinde einen neuen Rüstwagen. In Siegsdorf wurde ein Mannschaftstransportwagen, ein Gerätewagen Logistik 2, ein Löschgruppenfahrzeug sowie eine Drehleiter in Dienst gestellt. In Ruhpolding wurde ein neuer Einsatzleitwagen sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug beschafft und in Staudach wurde ebenfalls der Fuhrpark verjüngt. Die Einsatzmannschaft kann dort auf ein neues Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz zurückgreifen.
Bei der Ausbildung habe man zwei Grundausbildungsmodule mit fast 50 Absolventen in Grassau und Inzell angeboten. Die beiden MTA-Abschlussmodule wurden in Bergen durchgeführt. In Grassau wurde zudem ein Lehrgang für Technische Hilfe angeboten. Außerdem wurden zwei Übungssamstage in Eisenärzt und Staudach-Egerndach durchgeführt. Bei den Leistungsprüfungen stellt sich auch ein positiver Trend ein. Insgesamt legten die Feuerwehren die Aktiven 139 Abzeichen ab. 2021 wurden 111 Teilnehmer gezählt. Gefeiert wurde im „Land 2“ Bereich ebenfalls. Die Feuerwehren Siegsdorf, Marquartstein und Inzell begingen jeweils ihren 150. Geburtstag. Im kleinen Kreis der „Schiedsrichter“ wurde hingegen Sepp Steinhauer aus Inzell verabschiedet. Er hat das 65. Lebensjahr erreicht und musste aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Bei der Feuerwehr Ruhpolding wurde in diesem Jahr auch der Tag der Jugendfeuerwehr und das 2. organisationsübergreifende Jugendzeltlager durchgeführt. „Es waren bestens organisierte Tage für unseren Nachwuchs und ich danke der Gemeinde sowie der Feuerwehr für die Gastfreundschaft“, freute sich Georg König. Beim Blick in die Zukunft informierte Georg König, „dass wir im kommenden Jahr wieder eine Kommandanteninformationsfahrt durchführen wollen“. Außerdem findet gleich Anfang Januar der Biathlon Weltcup in Ruhpolding statt, bei dem die Feuerwehren aus dem Bereich mit in die Veranstaltung eingebunden sind. Im Sommer planen die Verantwortlichen einen Jugendtag für die Feuerwehren im südlichen Landkreis Traunstein. Für die Feuerwehren entlang einer Bahnlinie wird zudem wieder die Pflichtfortbildung „Bahnerdung“ durchgeführt werden. Rainer Winklmair, der Leiter der Feuerwehr-Führungsstelle „Achen“ informierte über die Tätigkeiten der 18-köpfige Mannschaft bestehend aus Aktiven der Feuerwehren Rottau, Grassau, Marquartstein und Holzhausen. Weiter gab er den Kommandanten einen Überblick über die Aufgaben, die Unterstützungsleistungen, die unterschiedlichen Einsatzanforderungen sowie die Aufgaben während der Stabsarbeit. Gleichzeitig nutzte er die Möglichkeit Werbung für neue Kräfte zu machen. „Es müssen nicht unbedingt Kommandanten sein, wir haben viele unterschiedliche Positionen zu besetzen“, so Rainer Winklmair.
Seitens der Kreisbrandinspektion lieferten Kreisbrandrat Christof Grundner sowie die Fach-Kreisbrandmeister Florian Scholz, Florian Ettmayr, Ingo Klepke, Thorsten Lohner, Hubert Hobmaier sowie Kreisfeuerwehrarzt Dr. Wolfgang Krämer einen Überblick über aktuelle Themen aus ihren Ressorts. Dies beinhaltete Informationen aus den Verbänden, die Entwicklung der Führungsausbildung, Neuerungen beim Digitalfunk, das Lehrgangswesen, das Portal des Kreisfeuerwehrverbandes sowie die unterschiedlichen Medienkanäle der Pressestelle. „Wir haben viel erreicht und blicken zuversichtlich nach vorne!“, so das Schlusswort von Georg König.
Text und Bilder (teilweise Archiv-Bilder): Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein