10.02.2024
  • Aktuelles

Int. Tag des Feuerlöschers am 10. Februar - Tag des Notrufs am 11.2.

Handfeuerlöscher sollten in keinem Haushalt fehlen - Lebensrettende Löschgeräte seit 1863

Europäischer Tag des Notrufs 112 am 11. Februar

Der Feuerlöscher und der Notruf 112 – beides kann Leben retten. Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass das Löschgerät und die europaweite Notrufnummer im Bewusstsein der Bevölkerung präsent sind und die Handhabung sowie die Verwendung bekannt sein. Um die Menschen jedes Jahr an die Wichtigkeit dafür zu erinnern, wurden der 10.2. zum Internationalen Tag des Feuerlöschers und der 11.2. zum Europäischen Tag des Notrufs erklärt, die die Menschen jedes Jahr an die Wichtigkeit beider erinnern.

Der Tag des Feuerlöschers wurde 2013 eingeführt, zur Erinnerung an das erstmals erteilte Patent am 10. Februar 1863. Fach- und Baumärkte bieten eine breite Auswahl an Feuerlöschmitteln für die verschiedenen Einsatzzwecke an. Im Jahr 2009 hat die Europäische Union den 11. Februar zum Tag des Notrufs erklärt, mit dem Ziel die einheitliche europäische Notrufnummer 112 bekannt zu machen. Die Löscher für den Hausgebrauch oder für Fahrzeuge zielen in erster Linie darauf ab Entstehungs- und Kleinbrände zu bekämpfen. ABC-Löscher enthalten Schaum oder Löschpulver als Löschmittel, die geeignet sind, die meisten brennbaren Stoffe im häuslichen Bereich oder im Betrieb zu bekämpfen. Je nach Größe und Mittelfüllung können die Geräte bis zu 20 Kilogramm auf die Waage bringen. Ein besonderes Risiko in den eigenen vier Wänden stellen Brände in der Küche, insbesondere brennende Fette, dar. Fettbrände entwickeln eine so große Hitze, dass Wasser beim Löschen explosionsartig verdampft und das brennende Material in weitem Umkreis verteilt. In geschlossenen Räumen kann dabei so viel Druck entstehen, dass Fenster und Türen bersten und Wände einstürzen. Um dieses Risiko auszuschließen, gibt es spezielle Löschgeräte, die für die Brandklasse "F" geeignet sind, der Abkühlung dienen und vom Umgebungssauerstoff abkapseln, und das Feuer gelöscht wird. Bei einem Kohlenstoffdioxidlöscher, auch CO2-Löscher genannt, wird die sauerstoffverdrängende Wirkung des Löschmittel genutzt. Der Vorteil ist, dass die Flammen umgehend erstickt werden und keine Rückstände zurückbleiben. Das ist besonders bei elektrischen Anlagen von Vorteil, um die Sachschäden gering zu halten. Ein nicht unerheblicher Nachteil besteht jedoch darin, dass der Sauerstoff in der Luft verdrängt wird und Ersthelfern unter Umständen zu wenig „Luft zum Atmen“ bleibt.

Schulung und fachmännischer Rat sind beim Erwerb und Einsatz der verschiedenen Löschmittel deshalb unerlässlich. Immer wieder hat die, zum einen Brand angerückte Feuerwehr das Glück, dass beherzte Ersthelfer das Feuer bis zum Eintreffen der Löschmannschaften soweit unter Kontrolle bringen oder teilweise sogar völlig ablöschen konnten und die Einsatzkräfte in Folge nur in geringem Umfang eingreifen müssen, um ein erneutes Aufflammen gänzlich auszuschließen. Das zeigt, wie wichtig es ist, einen funktionierenden Feuerlöscher griffbereit im Haus zu haben. Idealerweise an einer Stelle, die gut ersichtlich und zugänglich ist, damit z.B. auch Besucher im Brandfall helfen können und keine Zeit für die Suche nach einem Löschgerät verloren geht. Die Bedienung eines Feuerlöschers ist einfach und umfasst maximal zwei Schritte: Entfernung des Sicherheitsstift und dann muss dann lediglich der Aktivierungsknopf gedrückt werden und schon ist das Gerät einsatzbereit und das Feuer kann mit dem angebrachten Löschschlauch aus sicherer Distanz bekämpft werden.

Obwohl die Bedienungsanleitung in Form von Piktogrammen auf den Geräten abgedruckt ist, sollte man sich mit der Handhabung des eigenen Feuerlöschers vertraut machen, um diesen im Notfall schnell und sicher bedienen zu können. Bei Veranstaltungen der Freiwilligen Feuerwehren gibt es immer wieder die Gelegenheit, die Handhabung an einem Feuerlöschtrainer zu probieren und zu üben. Bei aller Vorsorge und Bereithaltung eines Feuerlöschers muss jedoch bei jedem Feuer abgewogen werden: „Bringe ich mich selbst in Gefahr?“ Ist das Risiko für die eigene Gesundheit zu groß, insbesondere bei Bränden in Innenräumen, ist die Flucht ins Freie die einzig richtige Reaktion. Auch sollten alle weiten Bewohner eines Hauses verständigt und zum sofortigen Verlassen des Gebäudes aufgefordert bzw. Hilfe geleistet werden, wenn sie aufgrund von Alter oder Gebrechen selbständig nicht aus dem Gefahrenbereich kommen. Die Türen des brennenden Raumes sind zu schließen und sobald man in Sicherheit ist, sollte der Notruf 112 (vorwahl- und gebührenfrei) umgehend erfolgen. Die Profis der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, die speziell geschult sind und über die notwendige Ausrüstung verfügen, übernehmen die Brandbekämpfung und versorgen Verletzte und Betroffene.

Damit die notwendige Hilfe schnell und gezielt erfolgen kann, benötigt der Disponent der Leitstelle einen Überblick über die Situation vor Ort. Die fünf „W-Fragen“ (Wo ist etwas passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte? Welche Art von Verletzungen/Erkrankungen liegen vor? Warten auf Rückfragen!) sind dabei das Regelwerk, um zu gewährleisten, dass Feuerwehr und Rettungsdienstes - bei Bedarf auch Wasserrettung, Bergwacht oder Technisches Hilfswerk - alarmiert werden können. Das wichtigste "W" dabei ist das Letzte: das Warten auf Rückfragen! Denn wer selbst unter Stress oder Schock steht und alle Informationen nicht ad hoc übermitteln kann, den können die geschulten Disponenten beruhigen und alle zur Einsatzplanung und Alarmierung notwendigen Informationen erfragen. Gekauft werden können Feuerlöscher im Fachhandel, der zur jeweiligen Anwendung berät und die Geräte auch im vorgeschriebenen Zweijahresrhythmus wartet bzw. nach Benützung wieder befüllt. Für Fragen stehen auch die örtlichen Feuerwehren oder die Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbands Traunstein zur Verfügung. Für Informationen zur Bedienung oder zu den unterschiedlichen Brandklassen, geben die Floriansjünger gerne Auskunft.

 

Text und Bilder: Stefan Lohwieser / Peter Volk / Wolfgang Gasser