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Zwei Vegetationsbrände halten die heimischen Feuerwehren auf Trab
Einsätze in Rottau und Grabenstätt – Teils hohe Waldbrandgefahr in der Region
Landkreis Traunstein. Der Deutsche Wetterdienst hat Ende vergangener Woche die Einstufung der Waldbrandgefahr für die Region erhöht. Derzeit herrscht eine mittlere bis hohe Waldbrandgefahr, die voraussichtlich erst Ende der Woche abnehmen wird. Am Montagnachmittag (15. April) kam es gleich zu zwei Vegetationsbränden in der Region. Glücklicherweise konnten die Feuer recht zügig eingedämmt und gelöscht werden. Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein bittet um erhöhte Vorsicht in der Natur.
Insbesondere der oberflächennahe Bewuchs ist sehr trocken, daher reicht oft eine kleine Zündquelle, um ein Feuer zu entfachen.
Gegen 14 Uhr wurde durch die Integrierte Leitstelle Traunstein Alarm für die Feuerwehr Grabenstätt ausgelöst. Gemeldet war ein Feuer im Schilfgürtel der Hirschauer Bucht. Die Floriansjünger aus Grabenstätt waren schnell zur Stelle und konnten die auf rund 150 Quadratmetern Fläche sehr schnell eindämmen und löschen. Rund 25 Helfer waren mit vier Fahrzeugen vor Ort. „Nach rund einer halben Stunde war die Gefahr gebannt“, betont Kommandant Sven Lein im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein.
Etwa eine Stunde später wurde zunächst die Feuerwehr Bernau wegen eines Vegetationsbrandes im Bereich der Justizvollzugsanstalt Bernau alarmiert. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass sich der Brand im Bereich des Grassauer Gemeindeteils Rottau befindet. Daher wurde die zuständige Feuerwehr Rottau nachalarmiert, während die Einsatzkräfte aus Bernau bereits die ersten Löschmaßnahmen eingeleitet haben. Darüber hinaus wurden noch Einsatzfahrzeuge mit Löschwassertanks aus Grassau, Prien und Aschau (Chiemgau) nachalarmiert.
Knapp 90 Einsatzkräfte der Feuerwehr haben den Brand von zwei Seiten her eingrenzen und nach rund zweieinhalb Stunden vollständig ablöschen können. Dazu wurde auch ein sogenannter „Tankwagenpendelverkehr“ eingerichtet. Das bedeutet, dass die Feuerwehrfahrzeuge das Löschwasser von einem Hydranten zur Einsatzstelle transportiert haben. Abschließend wurde die knapp 1.000 Quadratmeter große Fläche mit Wärmebildkameras auf versteckte Glutnester kontrolliert, ehe die Feuerwehrleute vom Einsatzort abrücken konnten.
Lobende Worte findet Kommandant Florian Hofmann, „die landkreisübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren hat trotz der anfänglich falsch gemeldeten Örtlichkeit reibungslos funktioniert und führte zu einem schnellen Löscherfolg“, so seine Einschätzung. Verletzt wurde bei beiden Einsätzen niemand. Die Polizei hat die Sachverhalte aufgenommen. Grassaus 1. Bürgermeister Stefan Kattari war bei dem Einsatz in Rottau ebenfalls vor Ort, um sich ein Bild von der Arbeit der Feuerwehrleute zu machen.
Das trockene und windige Wetter in den letzten Wochen hat insbesondere den oberflächennahen Bewuchs stark ausgetrocknet. In der Region herrscht derzeit eine mittlere bis hohe Waldbrandgefahr, die vermutlich bis Freitag anhalten wird. Oft reicht schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe oder der Funkenflug von Feuerstellen beziehungsweise Grillgeräten damit sich die angrenzende Vegetation entzündet. Dies gilt auch für Hecken oder Gestrüpp – auch hier kam es in den vergangenen Tagen bereits zu Einsätzen der Feuerwehr.
Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein empfiehlt daher Grillen, Feuerstellen oder Flämmarbeiten zur Unkrautvernichtung sollten derzeit unterlassen werden. Gleiches gilt für Rauchen auf Wiesenflächen oder Waldgebieten. Sollte man auf das heimische Grillvergnügen nicht verzichten wollen, dann ist es ratsam, dass man zumindest eine Löschmöglichkeit wie einen Eimer Wasser oder den Gartenschlauch griffbereit hält, um Kleinbrände schnell zu löschen.
Begeben Sie sich jedoch nicht selbst in Gefahr und rufen Sie in jedem Fall die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 hinzu. Selbst wenn Sie den Eindruck haben das Feuer gelöscht zu haben, empfiehlt es sich die Feuerwehr zu verständigen. Die Wärmebildkameras der Brandschützer können selbst kleinste Glutnester aufspüren und dadurch die Gefahr des erneuten Aufflammens zu einem späteren Zeitpunkt verhindern. Hob
Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder
Feuerwehren Rottau und Grabenstätt
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