21.10.2024
  • Aktuelles
  • Feuerwehren

Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus in Emertsham

3,8 Millionen Europrojekt gestartet – Eine zeitgemäße Unterkunft entsteht

Tacherting, Emertsham. „Gut Ding will Weile haben“, so formulierte Bürgermeister Werner Disterer den Werdegang zum Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Emertsham beim Spatenstich. Hierzu waren die Vertreter der bislang an der Planung beteiligen Firmen - Architekt Hans Romstätter aus Traunstein, Max und Rupert Reichthalhammer aus Engelsberg (Bauüberwachung), Manfred Schmidhuber aus Kienberg (Energieplanung) sowie Christoph Gruber und Dirk Engler von Mairhofer & Partner aus Altenmarkt, zuständig für den Brandschutz, gekommen. Architekt Gunnar Hoffmann, vom Ingenieurbüro Hoffman. Roidner aus Pfarrkirchen, der seit kurzem für die Gebäudeplanung zuständig ist, konnte nicht anwesend sein. Dafür waren die Vertreter der Kreisfeuerwehrinspektion Christof Grundner (KBR), Alexander Heide (KBM) und die Emertshamer Kommandanten Sebastian Lipp und die Stellvertreter Sebastian Herzinger sowie Fabian Berndlmaier anwesend.


„Heute ist endlich der Tag gekommen, an dem nicht mehr nur geplant wird, sondern ab dem wir und auch die Bevölkerung etwas sehen und etwas Sichtbares passiert“, so Bürgermeister Disterer. Er betonte, dass die Feuerwehr für Emertsham sehr wichtig sei. Das wussten die Verantwortlichen der Feuerwehr und die Gemeinde schon immer. Auch dass die derzeitige Unterkunft nicht mehr zeitgemäß ist, war schon viele Jahre bekannt. „Trotzdem hat es einige Zeit gedauert, bis wir heute hier stehen und auf den Baubeginn des neuen Hauses anstoßen dürfen.“ 


Disterer erläuterte kurz die wichtigsten Entscheidungen. So stand vor einigen Jahren noch die Frage im Raum, ob es für Emertsham und Peterskirchen zwei eigene, neue Häuser oder nur ein gemeinsames Feuerwehrhaus geben soll. Um hierzu verwertbare, objektive Fakten zu bekommen wurde ein Feuerwehrbedarfsplan in Auftrag gegeben. „Der Beschluss für diese Vergabe wurde am 10. Oktober 2019 gefasst, also genau heute vor 5 Jahren.“


Gut zwei Jahre später, am 25. November 2021 wurde der endgültige Feuerwehrbedarfsplan (in der 12. Fassung) vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen und erste Schritte abgeleitet, erläuterte der Bürgermeister. Das dies deutlich länger gedauert hatte, begründete Disterer unter anderem mit Corona und dessen Auswirkungen, aber auch mit der Auswahl des Büros, das in dieser Zeit mehrere Pläne in der Umgebung erstellte, die ebenfalls verspätet zum Abschluss kamen.  


Aus den Erkenntnissen heraus folgte im Anschluss der einstimmige Beschluss des Gemeinderates zur Errichtung von zwei Häusern - Emertsham und Peterskirchen. Begonnen werden sollte in Emertsham, damit das ebenfalls noch zu beschaffende neue Fahrzeug dann ausreichend Platz findet. Nach der Standortsuche, Abklärung mit dem Landratsamt und den Kauf des Grundstückes, dass sich ebenfalls längere Zeit hinzog, konnte schlussendlich das Planungsbüro Romstätter aus Traunstein, das bereits mehrere Feuerwehrhäuser realisiert hat, gewonnen werden. 


Jetzt rund 2 Jahre später und einem Wechsel des Planungsbüros zu „hoffmann.roidner architekten“ aus Pfarrkirchen, sind die Planungen so weit abgeschlossen, die Baugenehmigung erteilt und der Bewilligungsbescheid der Regierung eingegangen, so Disterer. Der Gemeinderat hat bereits die Erdarbeiten vergeben, dem Baubeginn steht nichts mehr im Wege. In der nächsten Sitzung wird die Auftragsvergabe von den Baumeister-, Zimmer- und Holzbauarbeiten -, Schreiner – und Spengler Arbeiten folgen. In der Hoffnung, dass das Wetter mitspielt, soll bis zum Winter der Keller und die Bodendecke fertig gestellt werden, skizzierte der Bürgermeister den Ablauf. Die weiteren Arbeiten werden im Frühjahr fortgesetzt. Ein Datum für die Fertigstellung und Einweihungsfeier wollte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen. „Ich freue mich heute einfach, dass es jetzt so weit ist und wenn ich in das ein oder andere Gesicht sehe, wird meine Freude durchaus geteilt.


Kommandant Sebastian Lipp freute sich ebenso über den Baubeginn des neuen Feuerwehrgerätehauses. Er dankte allen Beteiligten für die großen Mühen und der vielen Zeit, die sie für diese Sache aufgebracht haben, das sei nicht selbstverständlich. Jetzt gehe es darum das neue Projekt voranzutreiben, damit die Emertshamer Feuerwehr auch in Zukunft ihre vielfältigen Aufgaben lösen kann. 


Kreisbrandrat Christof Grundner dankte, wie seine Vorredner allen für die Teilnahme bei dem zukunftsweisenden Schritt in der Geschichte der Gemeinde und der Feuerwehr Emertsham. Das Geld der Gemeinde sei mit dem Neubau gut angelegt. Warum? Eine Feuerwehr braucht eine Heimat für die Unterbringung der Fahrzeuge, aber auch als Rückzugsort nach schweren Einsätzen oder für die Pflege der Gemeinschaft, um wieder kraftvoll in die nächsten Herausforderungen gehen zu können.


Ein Feuerwehrhaus ist auch Anlaufstelle für betroffene Bürger in größter Not! Und 2024 zeigt deutlich wie wichtig die Feuerwehr ist. Bedingt durch den Klimawandel wurden bereits seit Januar 2024 tausende von Einsätzen wegen Hochwasser, Schnee, Sturm und Trockenheit geleistet. Eine Feuerwehr ist unverzichtbar für die Herausforderungen der Zukunft. Jeder wird in Extremsituationen gebraucht, um mit anzupacken. Jede funktionierende Infrastruktur bei Stromausfall, Hochwasser und vielem mehr, braucht ein Zeichen der Hoffnung und Hilfestellung.


Dank an Gemeinde wird das Projekt nun angegangen und damit wird in die Sicherheit der Bürger investiert, so der Kreisbrandrat weiter. Grundners Wunsch an alle Beteiligte: Eine Unfallfreie Bauabwicklung, Einhaltung des Kostenrahmens und einen erfolgreichen Abschluss der Baumaßnahme in 2025/26.


„Zum Schluss wünsche ich mir, dass wir über die gesamte Bauzeit eine unfallfreie Baustelle haben, die unterschiedlichen Gewerke und Firmen Hand in Hand arbeiten und die Zusammenarbeit der Planer zielführend funktioniert. Und vielleicht holen wir während der Bauzeit, wenn auch das Wetter noch mitspielt, die ein oder andere Woche wieder herein und es geht schneller. Ich könnte damit gut leben.“ 


Das neue Feuerwehrgerätehaus wird am Emertshamer Ortsende an der Tachertinger Straße (TS 24) gebaut. Es verfügt dann über drei Garagenstellplätze und den entsprechenden Räumlichkeiten nach den aktuellen Vorgaben eines modernen Feuerwehrgerätehauses. Die Kosten dafür werden auf rund 3,8 Millionen Euro beziffert. 

Text
Marianne Herbst, Freie Berichterstatterin aus Tacherting

Bilder
Marianne Herbst
Alexander Heide, Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Symbolbild Planung