13.05.2023
  • Übung

Brand im Waginger Rathaus

Einsatzübung der örtlichen Feuerwehren – Bürgermeister „fühlt sich sicher“

Waging. „Man fühlt sich sicher in Waging“, so 1. Bürgermeister Matthias Baderhuber. Das Oberhaupt der Marktgemeinde war begeistert von der Einsatzübung im Waginger Ortszentrum: „Ich habe mich bei der Rettung über die Drehleiter immer sicher gefühlt und auch meine angenommene schwere Kopfverletzung wurde professionell versorgt!“. Bei der Nachbesprechung der Übung lobte Baderhuber die hervorragende Übungsvorbereitung, das schnelle Eintreffen der Feuerwehr und das Zusammenspiel der anwesenden Feuerwehren des Marktes Waging am See.


Anlass der Rettung war eine groß angelegte Feuerwehrübung im Waginger Ortskern. Dabei wurde ein Brand im ersten Obergeschoss des Waginger Rathauses inszeniert. Angenommen war eine fiktive Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal im zweiten Stockwerk. Durch die Ausbreitung des Brandrauches war ein Verlassen des Rathauses über das Treppenhaus nicht mehr möglich. Weitere zu rettenden Übungsdarsteller waren die Tachinger Bürgermeisterin Stefanie Lang, Gemeinderätin Barbara Krautenbacher, die stellvertretende Bauamtsleiterin Christiane Koch, deren Familienmitglieder und Jungen und Mädchen der Waginger Jugendfeuerwehr. Insgesamt befanden sich 18 Personen im Rathaus.


Geplant und ausgearbeitet wurde die Übung von Maximilian Huber und Thomas Pfeffer von der Feuerwehr Waging. Der stellvertretende Kommandant Sebastian Kamml fungierte als Beobachter des Geschehens. Übungsziele waren laut Huber die Fahrzeugaufstellung im beengten Ortszentrum, das Vorgehen der eingesetzten Atemschutztrupps bei einer umfangreichen Personenrettung und natürlich die Zusammenarbeit der Feuerwehren. Zur Unterstützung der Waginger Feuerwehr waren auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Nirnharting mit Kommandant Wolfgang Sedlmayer und Otting unter der Führung von Kommandant Johann Schneider mit dabei.


Als erstes Fahrzeug traf der Einsatzleitwagen mit Kommandant Michael Schramke an der angenommenen Brandstelle ein. Da ihm und auch den anrückenden Einsatzkräften die Ausgangslage größtenteils unbekannt war, erkundete er gemeinsam mit seinem Team des Führungsfahrzeuges die Einsatzlage. Der anrückende Löschzug, bestehend aus Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, Drehleier und Tanklöschfahrzeug musste nach Eintreffen koordiniert werden. „Nicht jedes Feuerwehrauto ist gleich. Jedes Fahrzeug verfügt über eine bestimmte Ausrüstung und muss dementsprechend eingesetzt werden“, informierte Pressesprecher Thomas Pfeffer die Zuschauer über eine Lautsprecheranlage. Um den zahlreichen Schaulustigen am Marktplatz das Vorgehen der Feuerwehr näher zu bringen, wurde die Übung von ihm moderiert. Dabei wurde nicht nur das Vorgehen der Einsatzkräfte kommentiert, sondern auch die taktischen Maßnahmen und der jeweilige Stand der Rettungs- und Löschmaßnahmen.


Der erste Blick des Einsatzleiters ist immer die Frontalansicht auf das Schadensgebäude. Erkundet mussten aber auch das Innere des Rathauses bis zur Rauchgrenze und die nähere Umgebung werden. Beeindruckend waren auch die Effekte der Firma Pyrotechnik Horak aus Tittmoning. Rauchschwaden erzeugten den Eindruck eines echten Brandes und im Rathaus wurde über Lautsprecher eine Geräuschkulisse eingespielt. Oberste Priorität hatte dann die Rettung der vom Brandrauch eingeschlossenen Personen. Diese konnten dann entweder mit Unterstützung der Atemschutztrupps und mit sogenannten Fluchthauben das Gebäude verlassen oder mussten „publikumswirksam“ mit der Drehleiter gerettet werden. Auch eine von den Feuerwehrsanitätern der First-Responder-Gruppe betreute Sammelstelle für die Verletzten wurde eingerichtet.


Bereits zu Beginn der Übung wurde das „Publikum“ über die Ausgangslage des angenommenen Brandes, den Ablauf der Alarmierung und das Übungsziel informiert. Die Feuerwehren Nirnharting und Otting mussten dann mit weiteren Atemschutztrupps eingesetzt werden und errichteten eine sogenannte Atemschutzsammelstelle, um jederzeit über den Aufenthalt und die Tätigkeiten der vorgehenden Trupps im Rathaus informiert zu sein. Insgesamt waren fünf Atemschutztrupps und ein sogenannter Sicherungstrupp mit insgesamt zwölf Einsatzkräften eingesetzt. Überwacht wurden diese vom Waginger Abschnittsleiter Klaus Haslberger und Hubert Macho von der Feuerwehr Nirnharting.


Übungsbeobachter Sebastian Kamml zeigte sich zufrieden mit der Arbeit: „Innerhalb von fünf Minuten waren erste Kräfte im Rathaus und begannen mit Rettungsmaßnahmen.“ Vor Ort war auch Anton Groschack, der Leiter der Integrierten Leitstelle für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung, sowie Vertreter der Feuerwehren Nirnharting, Tettenhausen und Tittmoning, welche sich ein Bild von dem Geschehen machten. Doch nicht nur am Marktplatz waren Feuerwehrmitglieder tätig. Im Waginger Feuerwehrhaus waren weitere Kräfte zur Logistik im Hintergrund gefordert.


Belohnt wurden die Feuerwehrmitglieder nach der Übung mit ausgiebigem Applaus durch die Zuschauer. „Wir haben schon mit einigen Personen als Publikum gerechnet. Dass allerdings der ganze Marktplatz voller Menschen war, denen wir die Arbeit der Feuerwehr näherbringen konnten, das hat uns dann doch sehr gefreut. In den angrenzenden Lokalen hatten Gäste sogar Tische mit „Blick auf die Feuerwehrübung“ reserviert“, so Thomas Pfeffer.

Text
Thomas Pfeffer
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Feuerwehr Waging