02.05.2024
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150 Jahre Retten, Löschen, Bergen und Schützen in Kay

Die Feuerwehr feiert ihr Gründungsfest – Festwoche mit vielen Höhepunkten

Tittmoning, Kay. Am 20. Juli 1874 wurde ein Funke entzündet, dessen Flamme bis heute hell leuchtet. An diesem denkwürdigen Tag bestätigte der Landesfeuerwehrverband Bayern die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kay. Ein Ereignis, das sich nun bereits seit 150 Jahren in den Annalen der Geschichte verewigt hat. Dieses runde Jubiläum wird von den Mitgliedern des Festvereins gemeinsam mit den Bürgern im Dorf, der gesamten Stadtgemeinde Tittmoning sowie zahlreichen Feuerwehren und Vereinen zwischen 8. Mai und 13. Mai groß gefeiert.


Als die Feuerwehr Kay ihre ersten Schritte machte, zählte der Ort 900 Einwohner. Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens konnte die Wehr dennoch voller Stolz von 85 Mitgliedern berichten. Die Ausstattung war damals recht bescheiden: Eine vierrädrige Druckspritze, beschafft im Jahr 1847, war das Herzstück ihrer Ausrüstung. Auf Grund ihrer Schwere war sie für den Transport mit Pferden in der hügeligen Region wenig geeignet. Die Uniformen bestanden lediglich aus Mützen, eine richtige Feuerwehrkleidung gab es laut den Aufzeichnungen gerade einmal für sechs Mann.


Ein „Adler“ war das erste Feuerwehrauto
Die ersten 100 Jahre ihres Bestehens waren geprägt von der damaligen technologischen Entwicklung und führte von pferdegezogenen Saug- und Druckspritzen hin zu fahrbaren Motorspritzen. Zwischen den beiden Weltkriegen ersetzten gebrauchte Autos oder erste Traktoren die Pferde. In Kay trat ab 1937 ein „alter Adler“ seinen Dienst als erstes Feuerwehrauto an. In der Zeit des Wirtschaftswunders folgten weitere Neuerungen: 1956 ein Kleinlöschfahrzeug mit einer Tragkraftspritze und nur sechs Jahre später ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF).


Ab dem Jahr 1975 begann eine rasante Entwicklung. Die Gemeinde Kay beschaffte ein Löschgruppenfahrzeug (LF 8) und errichtete ein Jahr später ein neues Feuerwehrgerätehaus in Form eines Anbaus an das „neue Schulhaus“, womit das bisherige Feuerlösch-Requisitenhaus in der Dorfmitte nach 100 Jahren ausgedient hatte. Beim verspätet gefeierten 100-jährigen Gründungsfest im Jahr 1976 erhielt sowohl das neue Fahrzeug als auch eine neue Vereinsfahne vom damaligen Pfarrer Josef Reidel den kirchlichen Segen.


Als erste Feuerwehr in der Umgebung mit Atemschutz ausgerüstet
Lediglich ein Jahr später erweiterte die Gemeinde die Ausstattung der Feuerwehr mit einem Kastenwagen Ford Transit, der von den aktiven Mitgliedern der Feuerwehr zu einem Gerätewagen für Technische Hilfeleistung umgebaut wurde. Damit war die Feuerwehr unter anderem mit einem hydraulischen Rettungssatz, Hebekissen und einem Brennschneidgerät ausgestattet. Zusätzlich wurde das LF 8 mit Atemschutzgeräten ausgestattet. Diese Erweiterungen markierten Meilensteine in der Geschichte der Feuerwehr und hob sie bezüglich der technischen Ausstattung von vielen anderen Gemeindefeuerwehren im Umkreis ab.


Im Zuge der Gebietsreform wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Kay 1978 in die Stadt Tittmoning eingemeindet. Trotz dieser politischen Veränderung behielt die Freiwillige Feuerwehr Kay ihre Eigenständigkeit und ist bis zum heutigen Tag für den abwehrenden Brandschutz im ehemaligen Gemeindegebiet zuständig.


Jahrtausendwende mit neuem Fahrzeug und Anbau
Weitere Meilensteine bildeten die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses und der Kauf eines Löschgruppenfahrzeuges (LF 16/12) als Ersatz für den bisherigen Gerätewagen in den Jahren 1999 bis 2001. Die Segnung des neuen Einsatzfahrzeugs erfolgte anlässlich des 125-jährigen Gründungsfestes, das 2001 ebenfalls verspätet gefeiert wurde. 2002 beschaffte der Feuerwehrverein ein Mehrzweckfahrzeug (MZF) und 2007 trat ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) die Nachfolge des zu diesem Zeitpunkt 33 Jahre alten LF 8 an.


In 150 Jahren ist viel passiert, eines hat sich allerdings nicht geändert. Retten, Löschen, Bergen und Schützen ist auch heute noch das Kredo der Floriansjünger in Kay. Im Jubeljahr besteht die Mannschaft aus 84 aktiven Mitgliedern. Angeführt wird sie vom Kommandanten Florian Huber und dessen Stellvertreter Thomas Forster, die von vier Zug- und elf Gruppenführern unterstützt werden. Die Jugendwarte Julia Lechner und Lisi Zell kümmern sich um die Ausbildung Nachwuchses. Derzeit sind in der 2000 gegründeten Jugendgruppe 15 Buben und Mädchen aktiv. 


Anna Rauschecker und Karl Leitenbacher sind derzeit die beiden Vorstände des 315 Mitglieder zählenden Feuerwehrvereins. Bereits vor vier Jahren gründete sich der Festausschuss, um mit den Planungen zum „Geburtstagsfest“ zu starten. Mit viel Herzblut und Engagement haben sich zahlreiche Helfer rund um den Festleiter Karl Leitenbacher auf die Festwoche vorbereitet und ein Programm mit vielen Höhepunkten auf die Beine gestellt.


Django Asül mit Auftritt bei der Festwoche
Am Mittwoch (8.5.) startet die Festwoche um 20 Uhr mit dem „Voigas-Festl“. Eine Party für Junge und Junggebliebene, bei der „DJ Ela Elastico“ für Stimmung im Festzelt im Kayer Ortsteil Mühlham sorgen wird. 


Vatertags-Zeltln steht am Donnerstag (Christi Himmelfahrt) auf dem Programm. Um 11 Uhr erfolgt der Bieranstich, gefolgt von einem Mittagstisch sowie einem Kinder- und Familienprogramm. Die „Martal Musi“ sorgt tagsüber für Unterhaltung, während abends die Stimmungsband „EBBA!EBBA“ im Barzelt kräftig anheizen wird.


Django Asül gastiert am Freitag (10.5.) in Kay. Er präsentiert sein neues Programm „Am Ende vorn“. Eintrittskarten sind im Vorverkauf oder an der Abendkasse erhältlich ist. Vorverkaufsstellen sind der EDEKA Remmelberger in Kay, die Raiffeisen Waren GmbH Obb. Südost in Fridolfing und Petting und die Tourist-Info in Tittmoning. Am Veranstaltungstag sind die Karten nur noch online bei reservix oder an der Abendkasse am Festzelt erhältlich.


Am Samstag (11.5.) findet der Festabend kombiniert mit dem Tag der Betriebe statt. Um 17 Uhr erfolgt der Empfang der Vereine mit anschließendem Totengedenken am Kriegerdenkmal. Für ausgelassene Stimmung sorgt die Band „Ä-Hax“.


Höhepunkt der Festwoche am Sonntag
Mit dem Festsonntag (12.5) erreicht das Gründungsfest den Höhepunkt. Ab 8 Uhr treffen dazu die Gastfeuerwehren sowie die Tittmoninger Ortsvereine am Festzelt ein. Um 10:15 Uhr wird ein Freiluftgottesdienst auf der Wiese an der St.-Ulrich-Straße gefeiert. Der Festzug führt anschließend durch das Dorf zurück zum Bierzelt. Zum Mittagstisch im Festzelt sind ausreichend Plätze für Gäste vorgesehen, die sich am Muttertag von den Schmankerln der Festzeltküche verwöhnen lassen und die Stimmung der Blaskapelle „Jung-Otting“ miterleben möchten. 


Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder spricht am 13.5. um 19:00 Uhr auf Einladung des CSU-Kreisverbandes Traunstein zur bevorstehenden Europawahl. Für das leibliche Wohl aller Besucher wird auch an diesem Abend das Bierzeltteam der Feuerwehr Kay sorgen, Einlass ist ab 17:30 Uhr. Mit dem politischen Abend endet die Festwoche anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Kay.

Text
Feuerwehr Kay
Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Feuerwehr Kay