18.05.2024
  • Einsatz

Stundenlanger Feuerwehreinsatz in einem Entsorgungsfachbetrieb

150 Einsatzkräfte in Trostberg gefordert – Brand und starke Rauchentwicklung

Trostberg. Bei Arbeiten in einem Entsorgungsfachbetrieb am heutigen Samstagmorgen (18.5.) im Gewerbegebiet Hagenau in Trostberg ist ein Feuer ausgebrochen. Die Leitstelle Traunstein alarmierte daraufhin um 7:35 Uhr die Feuerwehr Trostberg sowie mehrere umliegende Feuerwehren mit dem Alarmstichwort „B4 – Brand Gewerbe“. Den Brand hatten die Einsatzkräfte rasch unter Kontrolle, auf Grund der starken Rauchentwicklung wurde allerdings eine Bevölkerungswarnung veranlasst und Schadstoffmessungen in der Umgebung durchgeführt. Zwei Personen mussten sich vor Ort medizinisch behandeln lassen. Eine erste polizeiliche Schätzung geht von einer Schadenshöhe von etwa 50.000 Euro aus. Die Polizei hat die genaue Ursachenermittlung aufgenommen. 


Nach derzeitigen Erkenntnissen ist bei Arbeiten an einer Weißblech Presse das Material so heiß geworden, dass in der Nähe lagerndes Altpapier Feuer fing. Den Entstehungsbrand versuchte der Mitarbeiter noch selbst zu löschen. Das Feuer war allerdings schon so weit fortgeschritten, dass die ersten Löschmaßnahmen nicht ausreichten. „Als wir eintrafen stieg eine mächtige Rauchsäule in den Himmel und in der Halle waren die Flammen zu erkennen“ betont Trostbergs Kommandant und Einsatzleiter Hans-Peter Heimbach und ergänzt, „dies hat uns veranlasst, dass wir sofort mit mehreren Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung in die Halle vorgegangen sind“.


Weitere Einheiten kümmerten sich um den Aufbau einer Wasserversorgung und legten dazu zwei Schlauchleitungen zu nahegelegenen Hydranten. Nach rund einer Stunde hatten die Feuerwehren den Brand soweit unter Kontrolle, dass sie zu den Nachlöscharbeiten übergehen konnten. Dazu wurde der in der Halle gelagerte Müll mittels Stapler und Lader ins Freie gebracht und auf dem Vorplatz abgelöscht. Diese Arbeiten dauerten bis etwa 14 Uhr. Das Brandgut wurde anschließend auf LKWs beladen und unter Begleitung der Feuerwehr Trostberg zur Müllverbrennungsanlage nach Burgkirchen gebracht. Diese Maßnahme wird sich noch bis in die späten Nachmittagsstunden hinziehen.


Auf Grund der starken Rauchentwicklung wurde eine Gefahrenmeldung über die bekannten Warnapps sowie Rundfunkdurchsagen veranlasst. In einem Radius von eineinhalb Kilometer um den Brandort wurden die Anwohner gebeten, „Fenster und Türen sicherheitshalber zu schließen“. Durch die Feuerwehren Tacherting und Kirchweidach wurde in der angrenzenden Siedlung Wäschhausen zusätzlich die Bevölkerung mittels mobiler Lautsprecheranlagen vor der Gefahr gewarnt.


Darüber hinaus wurde der Messzug Süd an die Einsatzstelle beordert. Die Spezialkräfte der Feuerwehren Kammer und Traunstein haben in den angrenzenden Orten und Wohngebieten Schadstoffmessungen in der Luft durchgeführt. „Die sensible Messtechnik hat glücklicherweise keine auffälligen Werte geliefert, so dass die Kameraden lediglich eine leichte geruchliche Wahrnehmung im nähren Umfeld des Brandobjekts dokumentiert haben“, informiert Kreisbrandrat Christof Grundner, der zur Unterstützung der Einsatzleitung vor Ort war.


Damit der Rauch aus der Halle entfernt werden konnte, kamen mehrere Lüfter zum Einsatz. Gleichzeitig wurde ein Großlüfter (Löschunterstützungsfahrzeug - LUF 60) aus Traunstein angefordert, der die Belüftungsmaßnahmen unterstützte. Am Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr Trostberg liefen die Fäden zusammen und die alarmierten Helfer wurden von dort aus koordiniert.


Mehr als 30 Fahrzeuge sowie 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren Trostberg, Heiligkreuz, Feichten (Altötting), Altenmarkt, Lindach, Palling, Oberfeldkirchen, Kammer, Traunstein, Tacherting und Kirchweihdach (Altötting) waren im Einsatz. Seitens der Kreisbrandinspektion waren Kreisbrandrat Christof Grundner, Kreisbrandinspektor Josef Egginger, Kreisbrandmeister Alexander Heide sowie der Fach-Kreisbrandmeister Atemschutz, Stefan Thurner, vor Ort.


Anita Mußner von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein wurde zur Beratung des Betriebes hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit und zur Pressebetreuung für Medienvertreter angefordert worden. Darüber hinaus waren mehrere Vertreter des Landratsamtes sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, ein Fachberater des Technischen Hilfswerks Traunreut und die Polizei vor Ort. Diese übernimmt nun in weiterer Folge die genauen Brandursachenermittlungen.


14 Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes kümmerten sich um die medizinische Absicherung der Einsatzkräfte und mussten vor Ort zwei Personen versorgen, die mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatten. Da zeitweise alle Einsatzfahrzeuge der Trostberger Feuerwehren in die Löschmaßnahmen eingebunden waren, hat die Feuerwehr Palling mit einem Fahrzeug den sogenannten „Grundschutz“ für das Stadtgebiet übernommen. Sie mussten allerdings zu keinem weiteren Einsatz ausrücken. Hob

Text
Hubert Hobmaier, Anita Mußner
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Anita Mußner, Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Feuerwehren Traunstein und Kammer