18.12.2022
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„Wenn es auf jede Minute ankommt“

Feuerwehren bei technischen Hilfeleistungen täglich gefordert – Zweiwöchiger Lehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes in Grassau.

Grassau. Gerade die technische Hilfeleistung ist eine Kernkompetenz der Feuerwehren. Dieser Bereich ist neben der eigentlichen Brandbekämpfung der zweite wesentliche gesetzlichen Aufgabenbereich der Feuerwehren. Die Vielfallt an Anforderungen kennt dabei kaum Grenzen und reicht von der Hilfe bei Verkehrsunfällen über Menschenrettungen aus misslichen Lagen, Betriebsunfällen bis hin zur Beseitigung von Unwetterschäden. Dabei steht die Rettung von Menschenleben im Vordergrund, aber auch die Rettung von Tieren aus Gefahrensituationen und der Umweltschutz haben einen hohen Stellenwert. Um den Herausforderungen und Aufgabenstellungen gerecht zu werden, bietet der Kreisfeuerwehrverband Traunstein in allen Inspektionsbereichen einen speziellen Lehrgang „Grundlagen der Technische Hilfeleistung“ an.

In Grassau lernten nun 21 Frauen und Männer die Basistätigkeiten sowie den Umgang mit der Technischen Ausrüstung kennen. Ein besonderes Augenmerk legte das Ausbilderteam rund um Lehrgangsleiter Alfred Mayer auf die Verwendung der Gerätschaften, die in den Feuerwehren tatsächlich Verwendung finden. „In einer Notlage kommt es oft auf jede Minute an“, erklärt Alfred Mayer und fügt hinzu, „da müssen bei unseren Aktiven einfach die grundlegenden Handgriffe sitzen und die Gerätschaften sicher bedient werden können“. Die Ausbildung hat das erklärte Ziel, dass die Teilnehmer die Möglichkeiten der Feuerwehren in der Technischen Hilfeleistung kennen und schließt ganz bewusst einfache Hilfeleistungen, wie beispielsweise das Öffnen einer Türe mit ein. „Nicht jede Technische Hilfeleistung ist ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen, bei dem schweres technisches Gerät gebraucht wird. Oft reicht es, wenn man verschiedene Tricks und Kniffe kennt und dann die Lösung ist ganz leicht“, sagt Alfred Mayer.

Innerhalb von zwei Wochen wurden den Teilnehmern aus Grassau, Marquartstein, Oberwössen, Ruhpolding, Siegsdorf, Übersee, Unterwössen, Vachendorf und Vogling die theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten nähergebracht. Die Landkreis-Ausbilder der Feuerwehren Grassau und Übersee lehrten dabei den Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten ebenso, wie den Einsatz Seilzügen, Rettungssägen, Steckleitern und einer Vielzahl von Kleingeräten. Darüber hinaus beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Geräten zur Beseitigung von Wasserschäden, lernten die Technik von Aufzügen kennen und wurden über die Erfordernisse zur Vorbereitung eines Nachtlandesplatzes für Hubschrauber informiert. Verschiedene Fahrzeugantriebsarten und deren Sicherheitseinrichtungen standen ebenfalls auf dem Lehrplan des Kurses. Mit einer schriftlichen Abschlussprüfung sowie drei realistischen Einsatzübungen schloss der Lehrgang ab. Lehrgangsleiter Alfred Mayer und Josef Linner vom Kreisfeuerwehrverband konnten allen Teilnehmern zur bestandenen Prüfung gratulieren und die Lehrgangszeugnisse überreichen.

Text und Bilder: Alfred Mayer, Stefan Lohwieser, Daniela Rottner, Hubert Hobmaier - Kreisfeuerwehrverband Traunstein