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Kommandantendienstversammlung „Florian Traunstein Land 2“
Feuerwehren sehr vielfältig gefordert – Premiere des neuen Kreisbrandinspektors
Unterwössen, südl. Landkreis Traunstein. Bei der Kommandantendienstversammlung des südlichen Landkreises Traunstein im Alten Bad in Unterwössen trat heuer zum ersten Mal der neue Kreisbrandinspektor Rupert Kink ans Mikrofon, nach dem es im „Inspektionsbereich Florian Traunstein Land 2“ zu einem Personalwechsel gekommen war. In seinem Jahresrückblick stellte er die vielfältigen Herausforderungen des vergangenen Jahres in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Neben ihm informierte Kreisbrandrat Christof Grundner über zahlreiche Neuerungen im Kreisfeuerwehrverband und Fach-Kreisbrandmeister Florian Ettmayr stellte den neuen Lehrgangskatalog vor. Hinter den Aktiven der Feuerwehren liegt ein arbeitsreiches Jahr mit vielen unterschiedlichen Einsatzherausforderungen. Neben dem Brand einer Asylbewerberunterkunft in Reit im Winkl waren der Biathlon Einsatz in Ruhpolding sowie ein Wohnhausbrand in Inzell die „größten“ Einsätze im Jahresverlauf. In Siegsdorf konnte ein neues Einsatzfahrzeug seiner Bestimmung übergeben werden und die Feuerwehr Ruhpolding feierte ihr 150-jähriges Bestehen.
Zwei „neue“ Gesichter im Inspektionsbereich
Einmal jährlich treffen sich die Kommandanten aller vier Inspektionsbereiche zur Dienstversammlung. Nachdem es im südlichen Landkreis Traunstein im Frühjahr durch die neue Legislaturperiode des Kreisbrandrates zu einem Wechsel der Personalien gekommen war, stand in diesem Jahr zum ersten Mal Rupert Kink als Nachfolger von Georg König am Rednerpult. Zusammen mit den beiden Kreisbrandmeistern Thomas Mayr und Stefan Nitzinger, der als Nachfolger von Stephan Hellmuth ebenfalls neu ins Amt berufen wurde, informierten sie die Kommandanten von Schleching bis Inzell und von Erlstätt bis Reit im Winkl über aktuelle Themen sowie die Planungen für das kommende Jahr.
„Wir von der Inspektion wollen euch als Dienstleister beratend beiseite stehen und für ein gutes Miteinander sorgen“, so die Aussage des neuen Kreisbrandinspektors. Gerade bei den Einsätzen mache sich die verstärkte Führungsausbildung bemerkbar, „es wir meist eine sinnvolle Struktur geschaffen und die Einsätze mit sehr viel Disziplin und hoher Professionalität abgearbeitet“, lobte Rupert Kink die Anwesenden Vertreter. Kritik übte er jedoch bei der Anzahl an Gemeinschaftsübungen. „Wir müssen im kommenden Jahr unbedingt wieder mehr Großübungen durchführen, damit die Abläufe im Einsatzfall reibungslos funktionieren“.
Neue Räume für die Feuerwehr-Führungsstelle Achen
Als zufriedenstellend bezeichnete Rupert Kink den Bereich der „Leistungsabzeichen“. Insgesamt konnten die Schiedsrichter 63 Jugendleistungsabzeichen, 79 Abzeichen für die „Technische Hilfeleistung“ und 57 Abzeichen für die „Brandbekämpfung“ aushändigen. 15 Schiedsrichter stehen derzeit für die Abnahmen zur Verfügung. „Im kommenden Jahr sind zwei Übungssamstage geplant. Am 14.9. findet der erste im Gemeindebereich Bergen statt und am 21.9. werden die „Achentalfeuerwehren“ im Ortsbereich von Rottau üben. Sehr erfreut zeigte sich der Kreisbrandinspektor über die Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses in Rottau. „Darin wird auch die Feuerwehr-Führungsstelle Achen neue Räumlichkeiten beziehen“.
Brand einer Asylbewerberunterkunft und der Biathlon Weltcup waren Großeinsätze
Mit die ersten Einsätze im neuen Jahr hatten die Feuerwehren Grassau und Grabenstätt. Sie wurden jeweils zu einem Heckenbrand in der Silvesternacht alarmiert. Nur wenige Stunden zuvor wurden die Feuerwehren Oberwössen und Unterwössen zu einem Zimmerbrand gerufen. Wenige Tage später ereignete sich am Erlstätter Berg ein Verkehrsunfall, bei dem sich ein PKW überschlagen hatte und im Bereich des Chiemseeufers wurde eine großangelegte Vermisstensuche notwendig. Darüber stellte der Biathlon Weltcup in Ruhpolding einen weiteren Großeinsatz gleich zu Jahresbeginn dar.
Im Februar kam es in Inzell zu einem Kellerbrand und in Grassau kollidierte ein Räumfahrzeug mit einem PKW. Bei einem Wohnhausbrand im Inzeller Ortsteil Unterau waren die Feuerwehren der Umgebung über Stunden hinweg gefordert. Bei Reit im Winkl kam eine Gruppe Skifahrer mit einem Kleinbus von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Neben den Aktiven aus Reit im Winkl wurde auch die Feuerwehr Kössen (Österreich) zur Menschenrettung alarmiert. Im März mussten unter anderem Ölsperren in den Chiemsee eingezogen werden. Bei einem Blitzeinschlag in die Kirche in Bernhaupten sowie ein Gefahrgutunfall in Siegsdorf waren die Feuerwehren unter anderem im April gefordert.
Gerade im Mai hatten die Aktiven der Feuerwehren im südlichen Landkreis Traunstein alle Hände voll zu tun. Neben PKW-Bränden in Bergen und Siegsdorf war die Feuerwehr Übersee bei einem Gartenhüttenbrand gefordert und bei Ruhpolding ist ein Lader durch eine Brücke gebrochen. Bei Bergen ist zudem auf der Autobahn ein LKW umgestürzt, was zu einem stundenlangen Einsatz der Helfer führte. Zu weiteren Unfällen auf der Autobahn kam es im Bereich Grabenstätt und Übersee. Außerdem verfing sich ein Gleitschirmflieger im Seil der Hochfelln Seilbahn, dort war die Feuerwehr Bergen in den Einsatz eingebunden.
Die Feuerwehren Hammer und Vogling waren beispielsweise bei einem Verkehrsunfall in der Heutauer Senke im Juni gefordert. Bei einigen Sommergewittern waren die Feuerwehren im südlichen Landkreis ebenfalls zu verschiedenen Einsätzen alarmiert worden. Im September brannte ein Fahrzeug auf der Autobahn bei Bergen und in November kam es zu einem Großbrand einer Asylunterkunft in Reit im Winkl sowie zu einem Wohnungsbrand in Unterwössen.
Einsatzübung Busunfall in Übersee
Zahlreiche Übungen und Ausbildungsveranstaltungen wurden ebenfalls durchgeführt. Die Feuerwehr Übersee hat beispielsweise eine Eisrettungsübung, eine Waldbrandübung sowie eine Übung „Busunfall“ abgehalten. Darüber hinaus waren viele Einsatzkräfte an der Großübung „Waldbrand“ im Truppenübungsplatz Kammer beteiligt. In Siegsdorf wurde ein landkreisweiter Jugendwarteworkshop durch den Kreisfeuerwehrverband durchgeführt und in Reit im Winkl haben gleich 16 Einsatzkräfte „auf einen Streich“ die Grundausbildung abgeschlossen. Die Feuerwehr Grabenstätt hat als Spende einen Schwimmsauger erhalten und die Feuerwehr Marquartstein hat an die „Hilfe für Helfer Stiftung“ des Landesfeuerwehrverbandes Bayern eine Spende geleistet.
Waldbrandprävention zusammen mit dem AELF
Zwei freudige Ereignisse waren die Eheschließung des Fach-Kreisbrandmeisters für die Jugend, Jan Schröter, in Reit im Winkl sowie die Ehrung der Ruhpoldinger Baufirma Mayer durch den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Eine Kooperation des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein wurde in Übersee besiegelt und gleichzeitig ein Plakat mit Verhaltensregeln vorgestellt. In Holzhausen wurde ein Lehrgang zur Technischen Unfallrettung mit LKWs abgehalten und in Grassau wurden Lehrgänge zur Technischen Hilfeleistung durchgeführt.
150 Jahre Feuerwehr Ruhpolding wurde groß gefeiert
Die Feuerwehr Bergen hatte sich an der Langen Nacht der Bayerischen Feuerwehren beteiligt und in Inzell wurde eine 24 Stunden Jugendübung durchgeführt. In Siegsdorf konnte mit einem Gerätewagen Logistik 2 ein neues Einsatzfahrzeug in Dienst gestellt werden und in Ruhpolding wurde das 150-jährige Gründungsfest groß gefeiert. Darüber hinaus unternahmen die Kommandanten eine Informationsfahrt ins Berchtesgadener Land, um dort zwei Polizeidienststellen zu besichtigen. „Im kommenden Jahr wollen wir erneut eine Informationsfahrt zum Feuerwehraufbauhersteller Empl in Österreich unternehmen“, informierte Rupert Kink die Kommandanten und ergänzte, „dass wir derzeit mit den Kommandantensprechern ein Sommerfest planen“.
Die Feuerwehren im Landkreis Traunstein haben 14.240 Mitglieder
Kreisbrandrat Christof Grundner informierte, dass die Feuerwehren im Landkreis Traunstein im vergangenen Jahr zu 3.231 Einsätzen ausgerückt sind. Die 80 Feuerwehren haben 14.240 Mitglieder von denen 4.762 Aktiven Dienst leisten. 1.024 Buben und Mädchen sind in den Kinder- und Jugendfeuerwehren aktiv. Jan Schröter aus Reit im Winkl wurde als Fach-Kreisbrandmeister für die Jugendarbeit bestellt und trat damit die Nachfolge von Martina Steinmaßl an. Zum Fachberater EDV, Daten und Kommunikation wurde Maximilian Geppert (Übersee) als Nachfolger von Christian Strohmayer (Ruhpolding) in die Kreisbrandinspektion berufen. Weiter informierte der Kreisbrandrat, dass man bei der digitalen Alarmierung im Zeitplan liege und demnächst mit dem Rückbau der analogen Technik begonnen wird.
Lehrgangswoche auf einem Schulschiff am Rhein
Den Abschluss des Informationsreigens lieferte Florian Ettmayr mit einem Überblick über den neuen Lehrgangskatalog des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein. Im kommenden Jahr werden 53 verschiedene Lehrgänge angeboten, insgesamt stehen fast 2.500 Lehrgangsplätze zur Verfügung. Neu ist die Kooperation mit der AOK. Dadurch besteht nun die Möglichkeit, sich mit der Gesunderhaltung durch Bewegung auseinanderzusetzen oder suchtpräventive Maßnahmen kennenzulernen. Darüber hinaus plane man einen mehrtägigen Lehrgang zusammen mit der Landesfeuerwehrschule Geretsried an der Mobilen Übungsanlage Binnengewässer – einem Trainingsschiff, dass am Rhein zum Einsatz kommt. Hob
Text und Bilder (Versammlung)
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder „Jahresrückblick“
Archiv KFV Traunstein