- Aktuelles
- Feuerwehren
Grünen Politikerinnen diskutierten mit Feuerwehrlern
Sengl und Schulze informieren sich – Eintrag ins Goldene Buch von Übersee
Übersee. Die beiden Landtagsabgeordneten Gisela Sengl und Katharina Schulze vom Bündnis 90/Die Grünen haben dem Kreisfeuerwehrverband Traunstein erneut die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch angeboten. Kurzerhand wurde ein Treffen im Feuerwehrhaus in Übersee vereinbart, in dem neben der Besichtigung des Hauses und der Ausrüstung verschiedene Aspekte diskutiert wurden. Zentrale Themen wie die Anpassung der Aufwandsentschädigungen oder die Frage „Wer löscht Morgen?“ kamen dabei zur Sprache. Der Überseer Bürgermeister Herbert Strauch informierte über die Feuerwehr in seiner Gemeinde und nutzte die Möglichkeit, die Ehrengäste ins Goldene Buch eintragen zu lassen.
Für die Feuerwehren warten zukünftig zahlreiche Herausforderungen, die mitunter nur mit politischer Unterstützung zu lösen sind. Für die bayerische Spitzenkandidatin der Grünen, Katharina Schulze, „ist es eine Herzensangelegenheit sich für Ort über die Sorgen und Nöte der Feuerwehren zu informieren. Die Feuerwehren gelten flächendeckend als Herzstück einer jeden Kommune und sorgen einerseits für ein gutes Miteinander, sind aber auch dann zur Stelle, wenn Leib und Leben in Gefahr sind“, wie sie im Gespräch Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes betonte. Aus diesem Grund sei sie immer wieder bei den Menschen vor Ort zu Gast, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Kreisbrandrat Christof Grundner hatte einige zentrale Themenschwerpunkte vorbereitet, die „am runden Tisch“ diskutiert wurden. „Ich freue mich sehr darüber, dass uns die Beiden bereits zum zweiten Mal besucht haben, um sich unsere Anliegen anzuhören“, sagte Christof Grundner im Anschluss an das zweistündige Gespräch. Inhaltlich befasste sich die Runde mit den Themenfeldern „Überarbeitung der Aufwandsentschädigung für Kommandanten“, „Wer löscht Morgen beziehungsweise ist die Altersgrenze für den aktiven Dienst mit 65 Jahren noch zeitgemäß?“. Das große Themenfeld „Klimawandel und dessen Folgen“ stand ebenfalls auf der Agenda und die Teilnehmer tauschten sich bezüglich einer dringend notwendigen Förderung zur Errichtung von Katastrophenschutzlagern sowie den nötigen Investitionen zur Bewältigung von Extremwetterlagen aus.
„Obwohl es nicht unsere Pflichtaufgabe ist, investieren wir als Gemeinde Jahr für Jahr viel Geld in die Verbesserung der Ausrüstung für den Katastrophenschutz“, betonte der 1. Bürgermeister Herbert Strauch. Christof Grundner treibt insbesondere die Tatsache des stetig steigenden Verwaltungsaufwandes um. „Manche Dinge müssen die Kommandanten und Führungskräfte doppelt und dreifach in die EDV eingeben. Es darf und kann nicht sein, dass Ehrenamtler der Feuerwehr den überwiegenden Teil ihrer Zeit vor dem PC verbringen und Schreibtischarbeit leisten müssen. Das zerstört jede Motivation der Menschen, die eigentlich dafür da sein wollen, um anderen in einer Notlage zu helfen“, so der Kreisbrandrat mit seiner klaren Aussage.
Die regionale Landtagsabgeordnete Gisela Sengl bläst ins selbe Horn. „Ich habe großen Respekt vor allen Einsatzkräften. Die heute besprochenen Themenfelder haben allesamt eine hohe Bedeutung und gerade für eine Entbürokratisierung und die Anpassung der Aufwandsentschädigung möchte ich mich stark machen“, sagte sie. Der Überseer Kommandant Rupert Kink unterstrich, „mir und meinen Kommandantenkollegen geht es sicherlich nicht um einen Euro hin oder her, vielmehr freuen wir uns über ein Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit“.
Zuversichtlich zeigte sich Katharina Schulze am Ende des Gesprächs. „Ich konnte mich heute erneut davon überzeugen, wie viel Engagement, Leidenschaft und Kompetenz in den Feuerwehren vorhanden ist und deshalb kann ich den Wunsch nach einer Veränderung bei der Aufwandsentschädigung gut nachvollziehen. Dieses hatte ich für die Kreisbrandräte bereits vor einigen Jahren in den Bayerischen Landtag eingebracht, fand jedoch bei der Regierung wenig Gehör. Ich nehme heute in jedem Fall neuen Schwung mit, um das Thema erneut im Innenausschuss zu thematisieren“, so die bayerische Spitzenkandidatin der Grünen.
Als kleine Erinnerung an den Besuch der beiden Landtagsabgeordneten durften sich Gisela Sengl und Katharina Schulze im Goldenen Buch der Gemeinde Übersee eintragen. Der 1. Bürgermeister Herbert Strauch dankte den beiden für das offene Ohr und die Zeit. Der Kreisbrandrat Christof Grundner zog ein positives Fazit. „Es bestärkt uns, wenn Politiker aktiv auf einen zukommen, zuhören und angeregt mitdiskutieren. Wir brauchen jeden Unterstützer, um die Herausforderungen für die Feuerwehren in der Zukunft zu meistern“. Hob
Text und Bilder
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein