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Friedenslicht – ein kraftvolles Zeichen der Hoffnung
Feuerwehr empfing Friedenslicht aus Bethlehem und verteilt es im Landkreis Traunstein
Tittmoning / Lkr. Traunstein. „Nie war die Hoffnung auf die Kraft des Lichts aus Bethlehem größer als in diesen Tagen“, betonte Andreas Bratzdrum, Bürgermeister der Stadt Tittmoning, bei der Begrüßung mehrerer Hundert Feuerwehrdienstleistenden, die zur feierlichen Übergabe des Friedenslichts aus Bethlehem in der Stiftskirche St. Laurentius gekommen waren. Die Feierstunde am Donnerstagabend, bei der Vertreter der Jugendfeuerwehren aus dem Bezirk Braunau die, in der Geburtsstadt Jesu Christi entzündete Flamme an die Feuerwehrjugend im Landkreis Traunstein überbrachten, stand unter dem Eindruck des schrecklichen Krieges in der Ukraine. Umso bedeutsamer sei es gerade in diesem Jahr die Kerzenflamme als Symbol des Friedens zu den Menschen zu bringen, weil das Friedenslicht für den Frieden in den Herzen der Menschen stehe. „Es bekräftigt, dass wir für Freiheit, Demokratie und ein friedliches Miteinander stehen“, so Bratzdrum. Mit einer feierlichen Andacht in der Stiftskirche wurde die Ankunft des Friedenslicht gefeiert, bevor die Delegationen von neun Feuerwehren aus dem Landkreis entgegennahmen und in ihren Inspektionsbereich brachten. Von diesen "Leuchttürmen" wird die Friedensflamme an weitere Wehren übergeben und im gesamten Landkreis verteilt.
Kreisbrandrat Christof Grundner erinnerte daran, dass „im Frühling dieses Jahres niemand geahnt hat, dass wir einen Krieg in Europa, direkt vor der Haustüre, erleben müssen. Tausendfaches menschliches Leid, unzählige Tote, verletzte Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder sind die schrecklichen Folgen.“ Die Corona-Pandemie erscheine in diesem Zusammenhang wie eine Bagatelle. Grundner dachte an die unzähligen Feuerwehrmänner und -frauen in der Ukraine, die seit Monaten ununterbrochen im Einsatz sind. Sie retten Menschen, löschen Brände, räumen Minen - rund um die Uhr, ohne Rücksicht auf das eigene Leben: Die schreckliche Bilanz des Krieges bis zum August dieses Jahres: 37 getötete, 112 verletzte und acht Feuerwehrangehörige in Gefangenschaft. Die Zahlen dürften mittlerweile weit höher liegen. Die bayerische Feuerwehrfamilie bündele zur Bewältigung der Folgen des Krieges sämtliche Kräfte und unterstütze die ukrainischen Kameraden. Mit mehrere Hilfstransporten wurden dringend benötigte Einsatzmittel und ganze Fahrzeuge überbracht! „Wir Feuerwehren sind auch für uns da und helfen einander!“ Vergessen sind aber auch nicht die Bürgerinnen und Bürger des Landkreis Traunstein: „Wenn Menschen in Not sind wird geholfen. Schnell, zuverlässig, kompetent, selbstlos und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit leisten unsere Freiwilligen Feuerwehren unermüdlich Hilfe.“ Der Kreisfeuerwehrchef forderte auf sich zum Jahresausklang bewusst zu machen, wie wertvoll das Ehrenamt Freiwillige Feuerwehr ist. „In Zeiten größter Not kann man sich aufeinander verlassen - ein wirklich sehr beruhigendes Gefühl“, so Grundner. Die kleine zarte Flamme mit dem weiten Weg aus Betlehem stehe für die Feuerwehren als Symbol für Zuversicht und Hoffnung auf Frieden und für ein würdevolles menschliches und grenzenloses Miteinander.
Für Landrat Siegfried Walch ist das Friedenslicht, das von der Feuerwehrjugend aus dem Bezirk Braunau an die Jugendfeuerwehr im Landkreis Traunstein übergeben wird, ein Symbol der Verbundenheit und Freundschaft von Österreich und Bayern. In diesem Jahr sei die Friedensflamme ein besonders wertvolles Symbol. „Zusammenhalt und Gemeinschaft sind die Grundlagen für Frieden“, betonte Walch. Dieses Zeichen tragen die Jugendfeuerwehrler mit der Verteilung des Friedenslichts in den Landkreis. Walch bedankte sich für dieses Engagement der Feuerwehrjugend und dafür, dass sich die Menschen zu jeder Zeit auf die Feuerwehren und deren Einsatz verlassen können. „Ohne das Ehrenamt Feuerwehr ist unsere Gesellschaft nicht denkbar; Ehrenamt ist gelebter Zusammenhalt,“ würdigte der Landrat. Und er appellierte an die Feuerwehrler: „Seid Vorbilder und zeigt, dass man zusammenstehen und solidarisch für die Gesellschaft eintreten kann. Zusammenhalt macht die Seele unserer Heimat aus.“
„Gott bedient sich einfacher Dinge, um Menschen nahe zu kommen, wie der Krippe, einem Stahl und einer Frau, die Ja sagt, seinen Willen zu tun“, erklärte Stiftsdekan Gerhard Gumpinger. Gott verkündete zuerst den Ärmsten, den Hirten auf dem Feld, die Geburt Jesu: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden. „Wenn wir bereit sind Gott die Ehre zu geben, wird der Friede in uns anfangen“, ist Gumpinger überzeugt. Die Jugendfeuerwehr bat er das Licht des Friedens, eines Friedens, der von Gott komme, zu den Menschen zu bringen. Pfarrer Gumpinger bat um den Schutz aller Feuerwehr-Dienstleistenden bei ihren Einsätzen und ihrem Dienst für das Gemeinwohl und spendete den Segen für die Friedenslichtkerze, die in diesem Jahr auch mit der Flagge der Ukraine gezeichnet ist.
Die Feuerwehr-Abordnung aus dem Bezirk Braunau, angeführt von Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Kaiser, entzündete mit der Kerzenflamme aus Bethlehem die Friedenslichtkerze des Kreisfeuerwehrverbands Traunstein. Drei Jugendfeuerwehrler verlasen das Friedenslicht-Gedicht 2022, das in diesem Jahr die Überschrift „Licht des Friedens“ trägt. Darin heißt es: War es nicht genug, zwei Weltkriege mit Schrecken und Tod? Schon lange war der Weltfriede nicht mehr in so großer Not. / Wir halten hier ein kleines Licht in unseren Händen, und bringen dieses zu euch, denn wir wollen ein Zeichen senden. / Dieses Licht das wir in der Geburtsgrotte Christi entzünden, ist dazu berufen diese Krisen und Kriege zu überwinden. / Sagen wir es laut und von ganzem Herzen heraus, Das ist das „Licht es Friedens“ und das geht niemals aus. An der Friedenslicht-Kerze entzündeten Kreisbrandrat Christof Grundner, Landrat Siegfried Walch, Bürgermeister Andreas Bratzdrum. Mitglieder der Kreisbrandinspektion und die Delegationen der Jugendfeuerwehren aus Tittmoning, Waging, Pietling, Grassau, Siegsdorf, Seeon, Tacherting, Hochberg und Pierling ihre mitgebrachten Kerzen. Anschließend machten sie sich auf den Heimweg und brachten das Friedenslicht mit Laternen in ihre Heimatgemeinden, von wo es weiter verteilt wird. Ebenso wie in der Stiftskirche Tittmoning, wo die Friedenslichtkerze noch bis nach Weihnachten brennt und mit nach Hause genommen werden kann, steht die Friedensflamme in vielen Kirchen im Landkreis Traunstein zur Mitnahme bereit. Musikalisch umrahmt wurde die Andacht von der Jugend der Musikkapelle Inzing-Törring. pv.