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Feuerwehr Riva zu Gast in Waging
Freundschaftliche Verbindung wird ausgebaut – Buntes Programm für die Gäste
Waging. Seit einigen Jahren bestehen bereits gute Kontakte der Waginger Feuerwehr zu der „Vigili del fuoco Riva del Garda“ - der Freiwilligen Feuerwehr von Riva am nördlichen Ende des Gardasees. Begonnen hatte der engere Kontakt im September 2022 mit einem Ausbildungswochenende für die Bootsführer der beiden Feuerwehren am Gardasee zu dem die Waginger eingeladen wurden. Auch die Feuerwehr-Fachpresse in Deutschland und Österreich war begeistert berichtete damals schon über die außergewöhnliche Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren. In den Folgejahren gab es immer wieder Einladungen nach Italien. Unter anderem nahmen die Waginger auch zweimal an dem internationalen Atemschutzwettbewerb „LiFt on Fire“ teil, bei welchem in voller Schutzausrüstung und mit Atemschutzgeräten die Schienenstrecke des Panoramaliftes von der Altstadt von Riva bis zur Burgruine „Bastione“ zu absolvieren war.
Nun war es so weit, dass die Gäste aus der autonomen italienischen Provinz Trentino zu Besuch im Rupertiwinkel waren. Die italienischen „Pompieri“ erhielten von Kommandant Michael Schramke und Thomas Pfeffer eine Führung im Waginger Feuerwehrhaus und informierten sich über die Ausrüstung der bayerischen Kollegen. Die Feuerwehren in Italien sind zum Großteil staatlich organisiert und nicht wie in Bayern Einrichtungen der jeweiligen Gemeinde. Ausnahmen sind hier Trient und Südtirol, in welchem auch das System der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte üblich ist. In Bayern ist das Feuerwehrwesen eine sogenannte Pflichtaufgabe der Gemeinde und diese ist auch großteils für den Unterhalt zuständig. Die Feuerwehr Riva ist aufgrund einer anderen organisatorischen Struktur auch für die Orte Limone in der angrenzenden Lombardei und auch für die Nachbargemeinde Nago-Torbole zuständig.
Bei dem Rundgang durch das Waginger Feuerwehrhaus begeisterten sich die Gäste besonders für die technische Ausstattung der Werkstätten, der Atemschutzkriechstrecke und vor allem für die historische Ausstellung im Feuerwehrmuseum. Auch in der Fahrzeugtechnik gibt es Unterschiede zwischen den beiden Ländern. In Italien gilt vor allem eine getrennte Spezialisierung bei den Feuerwehrfahrzeugen. So verfügt die Feuerwehr Riva über spezielle Fahrzeuge für verschiedenste technische Hilfeleistungen, Waldbrände, Wasserrettung, sowie auch über einen Gelenkmast statt einer Drehleiter für die historische Altstadt in Riva. In Waging zeigten sich die Gäste begeistert, dass eine möglichst flexible und umfangreiche Beladung für verschiedenste Aufgaben in den Fahrzeugen mitgeführt wird. Ein „Allroundfahrzeug“ wie ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, welches für technische Einsätze und Brände eingesetzt werden kann, ist in Italien in dieser Konstellation nicht üblich. Bei Gefahrguteinsätzen mit chemischen oder biologischen Stoffen, für welche die Waginger ausgerüstet sind, wird am Gardasee die staatliche Berufsfeuerwehr aus Trient alarmiert. Für Bayern außergewöhnlich ist, dass die italienischen Feuerwehren über Löschflugzeuge und Hubschrauber verfügen. Auch von der Ausstattung des Einsatzleitwagens und des First-Responder-Fahrzeuges waren die Italiener begeistert. Eine notfallmedizinische Ausstattung für die Erste-Hilfe-Maßnahmen der Feuerwehr bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wie in Waging ist in Italien nicht üblich.
Nach dem Austausch von Gastgeschenken und dem Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen und weitere gemeinsame Ausbildungen und auch kameradschaftliche Veranstaltungen beendeten die italienischen Feuerwehrmänner ihren zweitägigen Besuch am Waginger See.
Text und Bilder
Thomas Pfeffer
Kreisfeuerwehrverband Traunstein