- Übung
Einsatzübung der Feuerwehren in Wolkersdorf
115 Floriansjünger trainieren den Ernstfall – Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens
Kirchanschöring, Lampoding. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge von sieben Feuerwehren mit rund 115 Einsatzkräften machten sich kürzlich auf den Weg Richtung Wolkersdorf. Das Dorf nördlich des Waginger Sees war Schauplatz einer großen Einsatzübung, bei welcher ein Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens angenommen wurde. „Ziel der Übung war die Zusammenarbeit mit mehreren Feuerwehren zu üben", wie Kommandant Christian Steinmaßl informierte.
Ein Übungsschwerpunkt war dabei die Sicherstellung der Löschwasserversorgung in der Ortschaft Wolkersdorf durch eine lange Schlauchstrecke. Das benötigte Wasser wurde dazu aus dem Waginger See entnommen, da die Löschwasserversorgung im Dorf nur über einen Hydranten und eine Löschwasserzisterne möglich ist. Mit dem Alarmierungsstichwort „B 4 - Starke Rauchentwicklung aus einem landwirtschaftlichen Anwesen" wurden dann neben der örtlich zuständigen Feuerwehr aus Lampoding die Freiwilligen Feuerwehren aus Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See, Tettenhausen und Waging am See alarmiert. Ebenfalls vor Ort waren der zuständige Kreisbrandinspektor Günter Wambach, die beiden Kreisbrandmeister Hans Heinrich und Georg Fleischer für den Inspektionsbereich Land 3, welches das Gebiet um den Waginger See umfasst. Auch Kreisbrandmeister Alexander Heide aus dem Inspektionsbereich Land 4 (Nördlicher Landkreis) überzeugte sich von der Arbeit.
Die Anfahrt für die Wehren fand hauptsächlich über die Kreisstraße TS 23 statt. Dadurch wurde diese Straße auch als Bereitstellungsraum der anrückenden Kräfte genutzt. Da Wolkersdorf nur über zwei schmale Straßen erreichbar ist und im Dorf eine enge Bebauung herrscht, mussten von diesem Bereitstellungsplatz die einzelnen Fahrzeuge je nach Verwendungszweck einzeln von der Einsatzleitung abgerufen und eingesetzt werden. Nach einer ersten Erkundung durch Kommandant Christian Steinmaßl, welcher auch Übungsleiter war, hatte die Rettung von sechs verletzten Personen oberste Priorität.
Die Drehleiter aus Fridolfing erhielt den Auftrag zur Brandbekämpfung bzw. Abschirmung der benachbarten Gebäude. Die ebenfalls eingesetzte Drehleiter der Waginger Feuerwehr wurde zur Absicherung des zweiten Rettungsweges aus dem Wohnhaus benötigt. Um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern und um umfangreiche Löschmaßnahmen einleiten zu können, galt das weitere Augenmerk der Wasserversorgung aus dem See. Durch die Feuerwehren aus Kirchanschöring, Taching und Waging wurde eine Schlauchstrecke von rund einem Kilometer erstellt. Die dabei eingesetzten Einsatzkräfte mussten mit ihren Fahrzeugen über die Örtlichkeit Gut Horn anfahren, um den Ortskern von Wolkersdorf zu entlasten. Damit die Entfernung und Steigung bis zum Brandort überwunden werden konnte, waren zwei Verstärkerpumpen in der Schlauchstrecke nötig.
Als Fazit der umfangreichen Übung konnte Kommandant Steinmaßl ein positives Ergebnis ziehen: "Die geplante lange Schlauchleitung hat unsere Erwartungen erfüllt. Nur die im Vorfeld geplanten Pumpenstandorte müssen leicht angepasst werden". Außerdem wurde in Erwägung gezogen die Versorgungsstrecke doppelt verlegen zu lassen, falls der Löschwasserbedarf noch höher sein sollte. „Für die Ortschaft Wolkersdorf mit ihren großen landwirtschaftlichen Betrieben ist die aufgebaute Wasserversorgung vom Waginger See eine wesentliche Maßnahme, um die Löschwasserversorgung sicherstellen zu können.
Text
Thomas Pfeffer
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder
Feuerwehr Lampoding