- Feuerwehren
Ein neuer Alleskönner für die Feuerwehr Tittmoning
Segnung des HLF 20 am Feuerwehrhaus – Glückwunsch vom KFV
Tittmoning. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde das neue „Erstangriffsfahrzeug“ der Feuerwehr Tittmoning offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das sogenannte Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20 (HLF 20) tritt damit in die Fußstapfen seines 35-jahre alten Vorgängers, einem Löschgruppenfahrzeugs (LF 8). Das neue Feuerwehrauto ist für viele Aufgabenstellungen ausgestattet und gilt in Feuerwehrkreisen daher als „Alleskönner“. Neben Tittmonings Ersten Bürgermeister Andreas Bratzdrum nahmen Fahnenabordnungen der Ortsfeuerwehren sowie Vertreter der Kreisbrandinspektion teil. Im Anschluss an einen musikalischen Festzug nahm Stiftsdekan Gerhard Gumpinger die Segnung vor.
„Ich wünsche der Feuerwehr eine stets unfallfreie Fahrt und Gottes Segen“, betonte Stiftsdekan Gerhard Gumpinger im Rahmen der Feierstunde am Feuerwehrhaus Tittmoning. Die Mitglieder der Feuerwehr sowie Vertreter der Feuerwehren Kirchheim, Törring, Kay und Asten sowie aus der österreichischen Nachbargemeinde Ostermiething waren am Feuerwehrhaus zusammengekommen, um das neue Einsatzfahrzeug HLF 20 segnen zu lassen und offiziell seiner Bestimmung zu übergeben.
Tittmonings Erster Bürgermeister Andreas Bratzdrum freute sich sehr, dass das neue Fahrzeug nun offiziell in Dienst gestellt werden kann. „Damit ist unsere Feuerwehr wieder auf dem aktuellen Stand der Technik und kann weiterhin schnell und professionell Hilfe in Notlagen leisten“. Das Stadtoberhaupt betonte außerdem, dass man sich stets bemühe, alle gemeindlichen Feuerwehren mit der notwendigen Ausrüstung auszustatten, um das hohe Sicherheitsniveau für die Bürgerinnen und Bürger aufrecht zu erhalten. „Nicht zuletzt danke ich aber allen Ehrenamtlichen der Feuerwehr für ihr Engagement und den persönlichen Einsatz in der Stadt“, so Andreas Bratzdrum.
Anschließend richtete Kommandant Erwin Hirschpoltner seinen Dank an alle die sich an der Vorbereitung sowie der Durchführung der Feierstunde beteiligt haben.
Ausdrücklich dankte er den Mitgliedern der Musikkappelle Inzing-Törring sowie dem Gartenbauverein Kirchheim-Tittmoning für den Blumenschmuck.
In seiner Ansprache blickte er auf den langen Weg der Beschaffung zurück und würdigte die Beteiligten. „Insbesondere mit dem Aufbauhersteller Ziegler sind wir in Sachen Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit mehr als zufrieden“, freute sich der Kommandant nicht ohne auch ein Wort über seine aktive Mannschaft zu verlieren. „Allesamt waren total motiviert und wir haben an jedem Tag der Woche Einweisungen durchgeführt. Dies hat dazu geführt, dass wir innerhalb von sieben Tagen das Fahrzeug einsatzklar melden konnten“, betonte Erwin Hirschpoltner ergänzte „bereits an seinem ersten Tag musste es zu einem Einsatz ausrücken“.
Die Glückwünsche des Kreisfeuerwehrverbandes überbrachte Kreisbrandrat Christof Grundner, der zusammen mit Kreisbrandinspektor Günter Wambach und Kreisbrandmeister Hans Heinrich Georg Fleischer an den Feierlichkeiten teilnahm. „Die Wetterkapriolen der jüngeren Vergangenheit zeigen deutlich, welch eine hohe Bedeutung die gemeindlichen Feuerwehren in der schnellen Schadensbewältigung haben“, betonte er und bezeichnete den Kauf dieses Einsatzfahrzeugs als „wichtigen Meilenstein“ in der Geschichte der Feuerwehr. Als kleinen Glücksbringer hatte er eine „Schutzmedaille“ für das neue Fahrzeuge im Gepäck“.
Das 16 Tonnen schwere Einsatzfahrzeug wurde durch die Firma Ziegler auf einem Mercedes Allrad Fahrgestell aufgebaut. Das HLF wird von einem 300 PS-starken Motor angetrieben und bietet Platz für neun Einsatzkräfte. Der eingebaute Wassertank hat ein Fassungsvermögen von 2.000 Litern. Die integrierte Fahrzeugpumpe hat eine Leistung von 3.000 Litern pro Minute.
Neben der Ausrüstung für die Brandbekämpfung samt Atemschutzgeräten verfügt das neue HLF über eine umfangreiche Ausstattung zur Technischen Hilfeleistung. Darüber hinaus kann das Fahrzeug auch für Einsätze in Zusammenhang mit gefährlichen Stoffen und Gütern zum Einsatz kommen. Besonderen Wert haben die Verantwortlichen auf die Arbeitssicherheit und die Ergonomie gelegt. „Neben der Warnbeklebung, einer Heckwarnanlage, der deutlichen Fahrzeugmarkierung sowie einem eingebauten Lichtmast und einer Umfeldbeleuchtung haben wir alles unternommen, damit unsere Mannschaft sicher tätig werden kann“, so Tittmonings Aktiven-Chef.
Neben einem vollständigen Rettungssatz mit Spreizer, Schere und Rettungszylindern sind auf dem Fahrzeug ein Rettungsbrett, ein Verkehrsunfallkasten, Flutlichtstrahler, eine Tauchmotorpumpe, eine Kettensäge, ein 14 kVA Stromerzeuger, eine Säbelsäge, ein Sprungpolster, Belüftungsgerät, verschiedene Chemikalienschutzanzüge, ein Satz Hebekissen, für den Trinkwasserschutz zwei Systemtrenner sowie zwei Wärmebildkameras verlastet.
Darüber hinaus befindet sich auf dem Fahrzeug eine Schmutzwasserpumpe, eine Rettungssäge, eine Säbelsäge sowie ein umfangreicher Akkuwerkzeugkasten. Es führt auch einen Ausrüstungssatz speziell für Maschinenunfälle sowie eine sogenannte Schornsteinfegerausrüstung mit. Ausrüstung zur Absturzsicherung, ein tragbarer Wasserwerfer, eine Rettungsplattform, eine umfangreiche Erste-Hilfe-Ausrüstung sowie Gefahrstoffumfüllpumpe runden die Ausstattung ab.
Das von der Stadt Tittmoning beschaffte Einsatzfahrzeug hat rund 521.000 Euro gekostet. Der Freistaat Bayern hat das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20 mit 119.000 Euro bezuschusst.
Den Mitgliedern der Feuerwehr Tittmoning war die Freude über das neue Fahrzeug sichtlich anzusehen. Dennoch steht hinter einer solchen Beschaffung ein langer Weg mit vielen Gesprächen, Recherchen und Abstimmungen. Bereits 2019 machten die Verantwortlichen auf die Notwendigkeit einer Ersatzbeschaffung für das bisherige Fahrzeug aufmerksam und haben dazu eigens einen Fahrzeugausschuss gegründet. Bis alle Hürden samt Coronazwangspause überwunden waren, erfolgte im Sommer 2022 die Ausschreibung. Im November 2022 wurde die Vergabe vorgenommen. Am 14.03.2024 ist das Fahrzeug, etwa fünf Jahre nach dem Planungsstart, in Tittmoning eingetroffen.
Im Anschluss an die Segnung sowie den Grußworten kamen die Festbesucher zum geselligen Teil der Veranstaltung im Feuerwehrhaus zusammen. Die Musikkapelle Inzing-Törring sorgte dabei für den musikalischen Rahmen und viele Gäste nutzten die Möglichkeit, das neue Fahrzeug ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein wünscht den Kameradinnen und Kameraden in Tittmoning mit dem neuen Fahrzeug alles erdenklich Gute und stets ein gesundes Heimkommen von allen Einsätzen und Übungen. Hob
Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder
Feuerwehr Tittmoning
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