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Der Feuerwehrnachwuchs des Landkreises Mühldorf räumt ab
Tacherting ein perfekter Gastgeber – Bezirksentscheid mit 200 Jugendlichen
Landkreis Traunstein, Tacherting. Die Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Mühldorf haben beim Bezirksentscheid des Bundeswettbewerbes der Deutschen Jugendfeuerwehr das gesamte oberbayerische Teilnehmerfeld hinter sich gelassen. Alle sechs Startplätze für den Landesausscheid in Tirschenreuth gehen nach Mühldorf. Viel Lob erhielten die Mitglieder der Feuerwehr Tacherting, die für „perfekte Wettbewerbsbedingungen“ gesorgt hatten. Die Jugendfeuerwehr Heldenstein konnte sich vor Oberneukirchen 1 und Au am Inn durchsetzen. Einen Eintrag in die Geschichtsbücher haben sich die Jugendlichen aus Aching (Bezirk Braunau) gesichert, sie sind das erste österreichische Team überhaupt, dass an dem Wettbewerb teilgenommen hat.
Die Anspannung und Konzentration waren den Jugendlichen aber auch ihren Betreuern vor den Prüfungen deutlich anzusehen. Nichts wurde dem Zufall überlassen, die Schläuche waren perfekt gerollt, die Leinen feinsäuberlich verpackt und die Schutzausrüstung in einem perfekten Zustand. Das ganze Szenario ähnelte insgesamt einem großen sportlichen Event, war jedoch ein Feuerwehrwettbewerb für den Nachwuchs. Rund 200 Jugendliche in 15 Teams waren in Tacherting zum Bezirksentscheid des Bundeswettbewerbes der Deutschen Jugendfeuerwehren angetreten.
Sport und Feuerwehraufgaben kombiniert
„Wir als Landkreis Traunstein waren zum ersten Mal in der Geschichte Austragungsort eines überregionalen Wettbewerbes“, informierte am Rande der Veranstaltung Kreisbrandrat Christof Grundner und zeigte sich davon beeindruckt, „mit wieviel Einsatz die Brandschützer der Zukunft ans Werk gingen“. Das Fußballfeld des SV Linde Tacherting verwandelte sich in eine Wettbewerbsarena „Löschaufbau“ und die 400 Meter Laufbahn wurde zum kombinierten „Feuerwehr-Staffellauf“ umfunktioniert.
Der Wettbewerb bestand aus zwei großen Teilen. In der ersten Aufgabe hatten die Jugendlichen einen Löschaufbau, beginnend bei Setzen eines Standrohres, bis zum Einsatz dreier Strahlrohre am Ende der Übung zu errichten. Dabei mussten die Teilnehmer verschiedene Hindernisse wie einen Kletterturm, einen Tunnel beziehungsweise einen Wassergraben überwinden und abschließend verschiedene Konten anlegen. Der zweite Teil bestand aus einem Staffellauf, bei dem es neben dem Laufen auch um Feuerwehraufgaben wie Leinenwerfen und Schlauchaufrollen ging.
Sechs Teams fahren zum Landesentscheid
Oberbayern darf insgesamt sechs Plätze am Landesentscheid belegen. Daher wurde es in den Nachmittagsstunden bei der feierlichen Siegerehrung besonders spannend. Musikalisch begleitet vom Fanfarenzug der Feuerwehr Trostberg sind die Jugendlichen in die Arena eingezogen und haben sich zur Siegerehrung aufgestellt. Neben den Schiedsrichtern erwiesen Tachertings 1. Bürgermeister und Schirmherr Werner Disterer, die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und Landtagsmitglied Dr. Martin Brunnhuber den Jugendlichen die Ehre und zeigten sich von den Leistungen beeindruckt.
Tacherting war ein perfekter Gastgeber
„Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger obwohl heute ja Alle gewonnen haben. Es ist im Leben auch wichtig zu lernen, dass man auch mal Nicht-Gewinner ist, weil andere bessere Leistungen erzielt haben“, sagte Werner Disterer in seiner Ansprache und freute sich, dass „Tacherting im Drei-Landkreis-Eck“ so viel lob für die Austragung erhalten hat. Ähnlich sah dies auch der Bezirksjugendwart Benno Dierkes, „alle sind Sieger, weil jede Mannschaft die Mindestpunktzahl den Erwerb des Oberbayerischen Wettbewerbsabzeichens in Silber und Gold erreicht hat und das Abzeichen erhält“.
„Unsere Feuerwehren liegen dem Landkreis sehr am Herzen“, betonte Resi Schmidhuber und fügte hinzu, „ich habe heute einen tollen Wettbewerb mit vielen engagierten jungen Menschen gesehen, die die Zukunft der Feuerwehr darstellen“. Dies bekräftigte auch Dr. Martin Brunnhuber, „ihr seid tolle Beispiele dafür, dass die Generation Z nicht nur noch auf Handys rum dattelt sondern auch mit Engagement und Freude für etwas einsteht“.
Jugendgruppe aus Aching schreibt Geschichte
Michael Matschi, Hautorganisator des Tages und verantwortlich für Wettbewerbe beim Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern dankte insbesondere den etwa 50 Schiedsrichtern, die für faire Wettbewerbsbedingungen gesorgt haben. Außerdem sprach er seinen Dank an die unzähligen Helfer aus ganz Oberbayern und insbesondere aus dem Landkreis Traunstein aus. Gleichzeitig freute er sich über ein Novum in der Geschichte des Wettbewerbs. „Die Feuerwehr Aching aus dem oberösterreichischem Bezirk Braunau ist das erste Team überhaupt, dass an einem Bezirksentscheid teilgenommen hat“, so Michael Matschi.
Die Jugend aus dem Landkreis Mühldorf „räumt ab“
„Ich wünsche unseren sechs oberbayerischen Mannschaften für den in wenigen Wochen stattfindenden Landesentscheid von Herzen viel Erfolg“, sagte der Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbandes Dr. Rüdiger Sobotta, ehe es zur Siegerehrung ging. Die Jugendfeuerwehr Heldenstein konnte sich am Ende vor den Mannschaften Oberneukirchen 1 sowie Au am Inn durchsetzen. Die zweite Mannschaft aus Oberneukirchen landete „denkbar knapp“ auf dem undankbaren vierten Platz, darf sich jedoch trotzdem freuen, weil sie ebenfalls neben der „Spielgemeinschaft“ Au-Aschau am Inn sowie Gutenburg nach Tirschenreuth fahren darf.
Auf den weiteren Plätzen landeten die Jugendfeuerwehren Flintsbach (Rosenheim), Hörlkofen (Erding), Heldenstein-Lauterbach (Mühldorf), Mauern (Freising), Flintsbach 2 (Rosenheim), Hörlkofen 2 (Erding), Hohenkammer (Freising), Aching (Braunau), Ebenhausen (Pfaffenhofen) und Manching (Pfaffenhofen). Einen Wermutstropfen aus Sicht der Gastgeber des Landkreises Traunstein gibt es allerdings, „die Jugendfeuerwehr Reit im Winkl hatte sich als einziges Team gemeldet und musste leider kurzfristig absagen“, so Christof Grundner, der sich allerdings optimistisch zeigt, „dass wir in den kommenden Jahren auch mit Mannschaften vertreten sind“. Hob
Text und Bilder
Hubert Hobmaier, Stefan Lohwieser
Kreisfeuerwehrverband Traunstein