20.03.2025
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Brand auf Baustelle des Trostberger Gymnasiums

Großeinsatz der Feuerwehren aus Trostberg und Umgebung

Trostberg. Ein Schwelbrand in einer Zwischenwand der Baustelle des Hertzhaimer-Gymnasiums am Stefan-Günther-Weg führte am Donnerstagmorgen (20.3.) zum Großeinsatz der Feuerwehren. Sechs Feuerwehren mit 84 Einsatzkräften aus Trostberg und Umgebung rückten an und mühten sich über mehrere Stunden, das Feuer in einer Zwischendecke im zweiten Obergeschoss zu löschen. Fünf Bauarbeiter wurden leicht verletzt, weil sie Brandrauch eingeatmet hatten. Sie fuhren selbständig zur ambulanten Behandlung in die Kreisklinik Trostberg. 

Um 7.21 Uhr wurden zunächst die Feuerwehren Trostberg, Heiligkreuz, Lindach und Oberfeldkirchen zum Brandort alarmiert, nachdem über Notruf starker Brandrauch, aber kein offenes Feuer gemeldet worden waren. Bereits um 5.30 Uhr morgens nahm der Hausmeister einen leichten Schmorgeruch war, konnte aber bei einer Kontrolle im Gebäude kein Feuer und keinen Rauch feststellen. Als zwei Stunden später die ersten Bauarbeiter auf der Baustelle eintrafen, waberte dichter Rauch aus dem Gebäude und verständigten die Integrierte Leitstelle Traunstein, die Alarm „B 3 – Personen in Gefahr“ auslösten.

Die ersteintreffenden Feuerwehrhelfer machten eine Dehnfuge ausfindig, aus der Brandrauch austrat. In einer Zwischenwand war aus unbekannten Gründen Dämmmaterial in Brand geraten, was zu dem Schwelbrand führte. Der Brandherd war nicht eindeutig feststellbar und zudem nicht zugänglich, weshalb die Einsatzleitung entschied Löschnägel (Fognails) einzusetzen. Löschnägel werden mit einem Hammer durch die Wand getrieben und aus den Düsen an der Spitze der Löschnägel kann Wasser ins Innere der Wand gesprüht und das schwelende Feuer gelöscht werden. Zum Schutz vor Brandrauch erledigten Atemschutzträger diese Arbeiten und das Setzen der, auch Löschlanzen genannten Löschnägel. Die Löschmannschaften setzten dem Wasser Netzmittel bei, um die Oberflächenspannung des Wassers zu reduzieren. Dadurch kann das Löschwasser besser in das brennende Dämmmaterial eindringen. Zur Unterstützung der umfangreichen Arbeiten wurden weitere Einsatzkräfte, vor allem Atemschutzträger angefordert und die Wehren aus Altenmarkt und Stein an der Traun nachalarmiert. Die Wasserversorgung der Löschmannschaften erfolgte durch die Hydranten auf dem Schulgelände. 

Der Einsatz zog sich über mehrere Stunden hin. Erst kurz nach Mittag und nach intensiven Kontrollen mittels Wärmebildkameras konnte keine Hitzeentwicklung und kein Rauch festgestellt werden und die Feuerwehren verringerten die Einsatzstärke. Die meisten Wehren konnten wieder abrücken, nur noch eine kleine Gruppe blieb auf Bereitschaft und für weitere Kontrollen auch noch am Nachmittag am Brandort. Geleitet wurde der Einsatz von Hans-Peter Heimbach, 1. Kommandant der Feuerwehr Trostberg. Er wurde von der Kreisbrandinspektion, in Person von Kreisbrandinspektor Sepp Egginger und Kreisbrandmeister Alexander Heide unterstützt. Außerdem war Anita Mussner von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein vor Ort.

Nach der Alarmierung wurde der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes mit zwei Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und dem Einsatzleiter Rettungsdienst an die Brandstelle beordert. Im weiteren Verlauf löste die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Transport den Notarzt und die Rettungswagenbesatzungen ab und standen als Sicherheitsabstellung für die Einsatzkräfte zur Verfügung. Feuerwehr und BRK-Helfer sorgten auch dafür, dass die Schüler des Gymnasiums nach Schulschluss sicher am Brandort vorbei zu den Schulbushaltestellen geführt wurden. Für die Verpflegung aller Einsatzkräfte während des mehrstündigen Einsatzes kümmerte sich die Feuerwehr Trostberg; das Gymnasium sorgte für wärmenden Kaffee. Der Brandfall wurde von einer Streife der Polizei Trostberg aufgenommen. Die Ermittlungen zur Brandursache übernimmt die Kriminalpolizei. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens kann keine Aussage getroffen werden. pv.

Text
Peter Volk
Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Bilder
Anita Mussner, Kreisfeuerwehrverband Traunstein
112news