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Großtierrettung mit Happy End nahe Übersee
Ochse steckt im Moor – schwierige Rettungsaktion in der Kendlmühl-Filze
Übersee. Die Feuerwehr Übersee wurde am Montagabend (23. Juni) gegen 19:50 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung – Großtierrettung“ in die Kendlmühl-Filze alarmiert. Dort war ein etwa 900 Kilogramm schwerer Ochse etwa hüfttief im Moor versunken und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr selbstständig befreien. Daraus entwickelte sich ein komplexer, vierstündiger Feuerwehreinsatz mit Happy End. Bei den Rettungsarbeiten hat sich der Tierbesitzer eine leichte Verletzung zugezogen, die im Krankenhaus ambulant versorgt werden musste.
„Die Aufgabenstellung war durchaus komplex, umso glücklicher waren alle Beteiligten als der Ochse Berti am Ende auf eigenen Beinen in seinen Stall zurücklaufen konnte“, freut sich der Einsatzleiter Lucas Geppert im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein und ergänzt, „bei diesem Einsatz war einmal mehr eine breite Maßnahmenpalette und jede Menge Teamwork zwischen den Beteiligten nötig, um das Einsatzziel der Tierrettung zu erreichen“.
Bei Eintreffen am Schadensort wurde die Feuerwehr bereits von den Bauersfamilie sowie einem Tierarzt im Bereich des sogenannten Ewigkeitswegs in Empfang genommen und zum Ochsen „Berti“, der etwa 50 Meter neben dem Weg in einer Moorlichtung hüfttief versunken war, geführt. Aus dieser misslichen Lage konnte sich das 900 Kilogramm schwere Tier nicht mehr selbstständig befreien und war auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen.
Der weiche Boden und das eher unwegsame Gelände machten die Rettungsaktion schwierig. In enger Abstimmung mit dem Veterinär wurden zunächst mögliche Rettungsvarianten besprochen und festgelegt. Als oberste Prämisse wurde eine schonende Rettung ausgegeben, die aus einer Kombination zwischen „fürsorglicher Manpower“ sowie den Einsatz technischer Hilfsmittel erreicht werden konnte. Nach und nach konnte das Tier mit viel Fingerspitzengefühl aus dem weichen Moorboden angehoben und nach mehrstündiger Arbeit endgültig befreit werden. Nach einer „kurzen Verschnaufpause ist „Berti“ dann aus eigener Kraft aufgestanden und seinen Besitzern brav in den nahegelegenen Stall gefolgt. Nach derzeitigen Erkenntnissen kam das Tier mit dem Schrecken und glücklicherweise ohne bleibende Blessuren davon.
Bei den Rettungsmaßnahmen hat sich der Besitzer des Tiers leicht Verletzungen zugezogen. Eine Rettungswagenbesatzung brachte den Landwirt zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus. Dieses konnte der Landwirt nach einer ambulanten Behandlung bereits wieder verlassen. Die Feuerwehr Übersee war mit rund 20 Helfern rund vier Stunden im Einsatz. Das geländegängige Buggy der Feuerwehr hat sich bei dieser Technischen Hilfeleistung abseits befestigter Wege als sehr vorteilhaft erwiesen, da Großfahrzeuge die Einsatzstelle nicht direkt anfahren konnten. Das kleine und wendige Gefährt wurde daher als Transportmittel für Personal und Material eingesetzt.
„Berti“ war bereits in den Mittagsstunden von seiner Weide ausgebüxt. Die Landwirtsfamilie war bereits mehrere Stunden auf der Suche und konnte „den Ausflügler“ dank einer Drohne der Rehkitzrettung Grabenstätt ausfindig machen. „Uns hat im Nachgang ein Dankeschreiben von der Landwirtsfamilie erreicht“, freut sich Lucas Geppert und fügt hinzu „in sehr bewegenden Zeilen danken sie allen Beteiligten für das professionelle Vorgehen und Loben das großartige Engagement der beteiligten ehrenamtlichen Helfer. Das sind die Momente, in denen man auch ein bisschen stolz darauf ist, dass man sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagiert“.
Text
Hubert Hobmaier Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Bilder
Feuerwehr Übersee